Newsblog Archiv 0012

02
JUL
2010

Billigflieger bringt FIFA-Chef auf den Hund

PR-Streit um den Präsidenten der FIFA: Weil eine südafrikanische Fluggesellschaft nicht mit der Fußball-WM werben soll, schickt der Weltverband seine Anwälte. Der Billigflieger reagiert mit Galgenhumor
und einem neuem Maskottchen: einem Terrier namens Sepp Blatter. Weiter...


01
JUL
2010

Fliegen fetzt



Hat die WTO eigentlich identische Dokumente an Airbus und Boeing verschickt? +++ Boeing groundet vorerst alle Dreamliner +++ A320 Absturz vor Perpignan geklärt +++ Die Technik des A380 +++ Kampf gegen absurde Umwege im Luftraum +++ FAA verschleppt Sicherheits- problem +++ LH: Tarifabschluss bringt Kostenentlastung +++ Minix, das neue Winglet +++


30
JUN
2010

Die Wahl, die keine war

Heute wählt die Bundesversammlung den neuen Präsidenten. Leider geht es nicht darum, wer sich am besten für dieses Amt eignet. Es geht um Macht, um Rache und um das Schicksal Angela Merkels. Den Delegierten und der Wahl wird die Würde genommen.



Die beiden Alt-Bundespräsidenten Weizsäcker und Herzog (beide CDU) plädierten für eine wirklich freie Wahl des Staatsoberhaupts. Die Delegierten in der Bundesversammlung sollten unabhängig von Partei- und Koalitionszwang abstimmen. Auch Sachsens Ex-Ministerpräsident Biedenkopf fordert dies und blitzte ab.

In ihrer wilhelminischen Großspurigkeit (Helmut Schmidt) versucht die Kanzlerin mit allen Mitteln ihre Macht zu erhalten, denn Schwarz-Gelb rutscht mit 35% auf ein Zehn-Jahres-Tief. Des Volkes Wille mag Frau Merkel nicht zur Kenntnis nehmen, denn Gauck hängt Wulff in Um- fragen deutlich ab. Gottlob haben wir keine direkte Demokratie, denn eine direkte Wahl vom Volk wäre anders ausgegangen.

Nun wurde gewählt, nicht die rote Trotzkandidatin, nicht der Kandidat des Volkes, Opa-Obama Gauck, sondern Christian Wulff, ein rechter Kümmerer, ein Brückenbauer und Zusammenfüh- rer, tief kniet er sich in die Sorgen und Nöte seiner Untertanen hinein. Es war kein guter Tag für die Demokratie. Abschließend noch interessante Fakten zur Bundespräsidenten-Geschichte.


29
JUN
2010

Die entfremdete Republik  /  Demokratie auf Geisterfahrt

ein Essay von Richard David Precht
Bei der Präsidentenwahl geht es um
mehr als nur um ein Amt oder eine Person.

Wie die Väter des Grundgesetzes den Bundespräsidenten wählen wollten, das ließen sie im Detail offen. Und das Bundesrecht eröffnete anfangs einen großen Spielraum. Obwohl die Fraktionen Vorschläge machten, konnte im Prinzip jeder in der Bundesversammlung auf einen Zettel schreiben, wen er für den Besten hielt - ob nominiert oder nicht.

Der Idee nach sind Demokratien lebendige Gebilde, sie setzen den Willen der Mehrheit eines Volkes um. Sie sind achtsam und leben vom Interesse einer Bevölkerung am Gemeinwohl. Sie sind, pathetischer formuliert, die politische Entsprechung einer aufgeklärten Ethik seit den Tagen des Aristoteles: die Chance auf ein erfülltes Leben für so viele Menschen wie möglich.

Ist dieses Versprechen in unserem Land repräsentiert? Wer Bundespräsident werden soll, wird spätestens seit 1959 von Parteichefs ausgeklüngelt. Und die erkorenen Mitglieder der Bundesversammlung sollen wählen, was ihnen von den Parteien vorgegeben wird. Eigene spontane Vorschläge während der Wahl sind seitdem nicht mehr erlaubt. Und was Adenauer damals recht war, ist auch Merkel heute billig. Doch die Empörung in der Bevölkerung wächst.

Es geht um mehr als nur um eine Formalität, ein Amt oder eine Person. Es geht ums Ganze. Einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zufolge findet jeder dritte Deutsche, unsere Demokratie funktioniere nicht gut. Im Osten des Landes meinen dies sogar 61 Prozent. All dies zu Protokoll gegeben noch vor Schwarz-Gelb, vor den Klientelgeschenken an Hoteliers, den Querelen um die Gesundheitspolitik, den Streitereien um eine möglichst harmlose Regulierung der Finanzmärkte und dem instinktlos einseitigen Sparpaket.

Das Zeugnis, das viele Menschen unserer Demokratie ausstellen, ist nicht der Ausdruck eines Stimmungstiefs. Warum auch sollte die Bevölkerung kollektiv an Hormonschwankungen leiden, nur weil der fortwährende Anblick Guido Westerwelles oder Angela Merkels sie deprimiert? Vielmehr ist es die Bescheinigung einer zunehmenden Entfremdung.

Der immer trotzigere Versuch, eine Politik von gestern zu bewahren

Dass die parlamentarische Demokratie in unserem Land dem Volk aus historisch schlechter Erfahrung nicht über den Weg traut, ist bekannt: kaum Volksbegehren, keine Direktwahl bei hohen Ämtern, kein imperatives Mandat. Aber während das politische System und sein Personal in diesem Misstrauen verharren, hat sich die Bevölkerung längst gewandelt. Der durchschnittliche Deutsche in den fünfziger Jahren war kein überzeugter Demokrat, aber zufrieden. Heute ist der durchschnittliche Deutsche ein überzeugter Demokrat - und unzufrieden.

Menschen in Deutschland werden heute zu allem gefragt und dürfen sich vieles aussuchen: vom Premiumtarif beim Handy bis zu Bahntarifen - als Kunde lebt jeder Deutsche in der Illusion von Teilhabe oder Mitbestimmung. Im Internet darf er den gekauften Fotoapparat genauso bewerten wie den Einsatz in Afghanistan. Und im Chat kann er sich über eine Freundin aufregen wie über Angela Merkel. Doch das Erfolgserlebnis, das er bei der Abstimmung zum Eurovision Song Contest hat, wird ihm bei der Wahl des Bundespräsidenten verwehrt. Lena dürfen wir wählen, aber nicht Gauck oder Wulff.

Die Entfremdung der Politiker von den Bürgern ist mehr als nur eine Frage von verweigerter Mitbestimmung. Sie ist auch der immer trotzigere Versuch, eine Politik von gestern zu bewahren, in der Form und im Inhalt. Ihren stärksten Ausdruck findet sie in der Ideologie des Wachstums, die glauben machen möchte, dass wir weiterhin die Umwelt zerstören und Ressourcen aufbrauchen müssen, um noch mehr Konsumgüter zu erzeugen. Tatsächlich fördert das Wirtschaftswachstum schon lange nicht mehr den Wohlstand, sondern es ruiniert ihn. Jede neue Autobahn erhöht die Lärmentwicklung, jedes neue Einkaufscenter enteignet den Mittelstand, und die Abwrackprämie bezahlen der Steuerzahler und die Umwelt.

Wie ein Dinosaurier torkelt der Staat seinem evolutionären Ende entgegen

Wie ist eine solche Unverantwortlichkeit der Politiker erklärbar? Warum steuern sie nicht gegen, wenn die mit Wachstumshormonen gedopte Gesellschaft mit Volldampf nach Absurdistan fährt? Weil niemand dafür zuständig ist. Die Gesamtrichtung zu bestimmen und zu verändern ist nicht die Aufgabe von Ministern. Die Nöte und Notwendigkeiten der Ressorts folgen festgelegten Verfahren. Wenn alle in die falsche Richtung laufen, irritiert der Mahner als Geisterfahrer.

Wie ein Dinosaurier torkelt der Staat seinem evolutionären Ende entgegen. Den baldigen Meteoriteneinschlag ahnt er, aber er hat ihm nichts entgegenzusetzen: nicht der Schuldenexplosion, der er mit Schönheitskosmetik begegnet, nicht der immer größeren Kluft zwischen Arm und Reich, nicht der Versteppung der Kommunen, nicht der psychischen Umweltverschmutzung durch die Werbung, ganz zu schweigen von den Gefahren des Klimawandels. Die ökologische, monetäre und soziale Kreidezeit nimmt er als gegeben hin.

In solcher Lage fehlt der Politik auch der Wille, etwas zu ändern. Das politische Führungspersonal unterscheidet sich kaum von den Bankern der Konkurswirtschaft, die noch mitnahmen, was sie kriegen konnten: ein paar letzte Privilegien, ein bisschen Machtgefühl, ein paar Versorgungsansprüche.

Das soziologische Problem der politischen Führungselite ist der Mangel an Selbstbeobachtung. Systeme werden fragil, wenn sie es nicht mehr schaffen, sich selbst mit anderen Augen zu sehen. Selbstblindheit verhindert nicht nur Innovation, sie verleitet auch dazu, den Ernst der Lage zu verkennen: in Weimar 1933 nicht anders als 1989 in Ost-Berlin.

Dazu kommt, dass auch die vermeintlichen Wächter unserer Demokratie, die Massenmedien, ihrer Funktion kaum gerecht werden. Die Nachrichtensendungen und Polit-Magazine behandeln Politik längst als Yellow-Press-Thema: wer mit wem, warum und warum nicht - ein nur mäßig interessantes Unterhaltungsprogramm mit wenig attraktiven Darstellern.

Doch während das Publikum diesen Daily Soaps kaum noch einen Reiz abgewinnt, halten die politischen Seriendarsteller ihre mediale Rolle für die Realität und ihr Bild für sich selbst. Politiker interessieren sich in erster Linie für andere Politiker - für Konkurrenten und Verbündete, Parteimitglieder und andere Feinde, für Zweckbündnisse und Proporzgemeinschaften.

Ein solcher Politiker kennt das Volk nicht. Er braucht es auch nicht zu kennen, allenfalls dessen Kondensat in den Meinungsumfragen der Demoskopen. Im Tagesgeschäft nimmt er die Bevölkerung nicht wahr, weil nichts und niemand ihn dazu verpflichtet, außer vielleicht bei einer Wahlkampftour. Das Demokratie-Theater ließe sich letztlich auch ohne Zuschauer spielen. Was fehlt, ist die Interdependenz, die Erfrischung, der Austausch, die Erdung, die Langfristigkeit und der soziale Sinn für die Wirklichkeit.

Wenn sich ein Politiker tatsächlich einmal an "die Menschen" wendet, die er nicht kennt, wählt er zur Sicherheit seine dümmsten Formulierungen. Doch für einen Spitzenpolitiker, der Arbeitslose zum Schneeschippen schicken will, empfiehlt sich nur eines: eine Realitätskur. Ein soziales Jahr zum Beispiel in einer verarmten ostdeutschen Stadt.

Doch warum machen "das Volk" oder "die Menschen" das alles noch weiter mit? Weil niemand "das Volk" oder "die Menschen" ist, sondern im Zweifelsfall nur ein Fernsehzuschauer, der sich nach jeder Talkshow vornimmt, dass er sich das nun wirklich nicht mehr antut. Und zur Wahl geht er auch nicht mehr, weil er sich nicht repräsentiert fühlt. Keine Partei ist so stark in Deutschland wie die der Nichtwähler. Sie ist die neue Volkspartei. Politiker können damit leben - unsere Demokratie kann es nicht.

Wenn die Regierung und die Regierenden den Willen des Volkes nicht mehr abbilden, nicht in der Klimafrage, nicht in Afghanistan, nicht im Wunsch nach mehr direkter Demokratie, wenn sie ein Europa schaffen, das zwar die Gurken normiert, aber keine gemeinsame Armee, keine gemeinsame Entwicklungshilfe und keine gemeinsame Klimapolitik zustande bringt, fragt sich, woher sie ihre Legitimität beziehen. Wie niedrig muss die Wahlbeteiligung werden, bis die Regenten sich nicht mehr als Repräsentanten fühlen - 40 Prozent, 30 oder 20?

Unsere Demokratie wird nicht mehr reflektiert

Die Wachsamkeit, die bundesdeutsche Politik bis 1990 auszeichnete, ist dahin. Unsere Demokratie ist so selbstverständlich, dass sie nicht mehr reflektiert wird. Bei Glaubens- und Meinungsmonopolen, so schrieb der britische Philosoph und Freiheitsdenker John Stuart Mill im Jahr 1859, werde der Glaube oder die Meinung schnell zur nicht mehr gelebten Phrase: "Sowohl Lehrer wie Jünger schlafen auf ihrem Posten ein, sobald kein Feind in Sicht ist."

Der "Feind" ist längst da. Er schwenkt keine Fahnen, dröhnt keine Parolen und droht nicht mit Armeen. Er kommt auf den leisen Sohlen des Klimawandels, dem gleitenden Zerfall Europas, der Unterspülung der Moral durch Ebbe und Flut der internationalen Finanzwirtschaft, dem Siechtum der sozialen Sicherungssysteme. Nach Mill braucht eine Demokratie auf der obersten Führungsebene ausgewiesene und unbestechliche Experten. Nur wenn die Besten der Besten regierten, sei vertretbar, dass nicht das Volk selbst das Zepter der Macht schwinge. Die Experten in der Realität bundesdeutscher Demokratie aber finden sich gut getarnt und verschüttet hinter Stapeln ungelesener Expertisen, predigen in Büchern, die kein Politiker liest, oder versinken im Arbeitsalltag unserer Universitäten.

Unsere Politiker dagegen gleichen herumirrenden Wanderern. Die Karten, die sie in den Händen halten, stimmen nicht mehr mit der Landschaft überein. Ausgetretene Pfade geben die Richtung vor und nicht der Orientierungssinn. Als Wegweiser dienen ihnen die Lobbyisten aller Couleur, die im Bundestag ein und aus gehen.

Alle zusammen und gegeneinander stellen sie ihre Scheinwerfer auf und verschmutzen das Licht moralischer Erkenntnis. Wie Metropolen bei Nacht schaffen sie ihren eigenen Lichtkegel, der es unmöglich macht, den bestirnten Himmel zu sehen.

Haben wir sogar die Politiker, die wir verdienen?

Lobbyisten bekommen die Politik, die sie wollen, sei es durch eine Parteispende, durch beharrliche Freundlichkeit oder durch Jobangebote für nebenbei und nachher. Clement, Bangemann, Althaus, Fischer, Schröder, demnächst wohl Roland Koch - dies sind keine Elder Statesmen mehr, sondern Elder Salesmen.

Wenn eine Erkenntnis und ein gegenläufiges Interesse aufeinandertreffen, gewinnt das Interesse. Doch wie lange lassen sich die Bürger das noch gefallen?

Oder haben wir sogar die Politiker, die wir verdienen? Wer sich über den Klimawandel empört wie über die Benzinpreiserhöhung, braucht sich nicht besser zu fühlen als das Personal, das ihn vertritt. Und die örtliche Betäubung des Gehirns, die Befriedung durch Befriedigung der Unterhaltungsindustrie, hinterlässt Spuren: nicht Erfüllung, aber Ruhe.

Der Aufstand der Menschen im Internet und anderswo für "ihren" Bundespräsidentschaftskandidaten Joachim Gauck spricht eine andere Sprache. Er könnte ein Zeichen sein, selbst und gerade dann, wenn Gauck verlieren sollte. Ein Symbol, das größer ist als der Mann. Ein Fanal für den Umbau unseres Staates, gespeist aus der Phantasie und Schwarmintelligenz seiner Bürger. Mehr Verantwortung für alle in den Städten, in den Betrieben und mehr Volksentscheide - dort ist vorn.

"Überall müssen sich Autorität und Tradition die Frage nach der Rechtfertigung gefallen lassen ... Nicht weniger, sondern mehr Demokratie - das ist die Forderung, das ist das große Ziel, dem wir uns alle und zumal die Jugend zu verschreiben haben." Der das sagte, war ein großer Bundespräsident: Gustav Heinemann. Seine Worte gelten noch immer und wieder neu.


28
JUN
2010

Deutschland müllert England weg

So hoch hat Deutschland gegen England noch nie gewonnen. In einem Achtelfinal-Drama sieg- ten Jogi Löws Männer 4:1, Thomas Müller als Star des Spiels traf gleich zweimal - doch ein nicht gegebenes Tor für die Gegner wird noch Diskussionen nach sich ziehen. Aber wieso eigentlich? Die Torkamera zeigt eindeutig - der Ball war vor der Linie;-) Wembley-66-Revanche!



Ein paar Stunden später gab es die nächste krasse Fehlentscheidung der WM - ein Abseitstor der Argentinier. Nachfolgend eine volkstümliche Erklärung was "Abseits" eigentlich bedeutet (speziell für Frauen):

Du befindest Dich in einem Schuhladen und stehst an der Kasse. Vor Dir in der Schlange steht nur noch eine einzige Dame, eine nette, sympathische Erscheinung. Sie scheint die Kassiererin zu kennen, gehören wohl irgendwie zusammen. Auf einmal entdeckst Du auf dem Regal hinter der Kassiererin ein Paar Schuhe, in das Du Dich sofort verliebst. Du hast zwar schon genügend Schuhe, aber dieses Paar ist einzigartig, Du musst es einfach haben, dieses Paar ist nur geschaffen worden, um Dir zu gehören, Du musst es besitzen, damit Dein Leben glücklich weitergeführt werden kann, es geht nicht mehr ohne dieses Paar! Plötzlich bemerkst Du, wie die Dame vor Dir in der Schlange, mit demselben Paar liebäugelt. Die blöde Kuh! Per Blickkontakt signalisiert sie, dass das Paar nicht in Deine Hände gelangen soll. Ihr beide habt nicht genügend Geld dabei, um das Paar zu bezahlen. Vordrängeln macht keinen Sinn, ohne bezahlen zu können. Die Verkäuferin schaut Euch geduldig an und wartet. Deine Freundin, die gerade im Laden andere Schuhe anprobiert, erkennt Deine missliche Lage und reagiert, wie es natürlich eine solidarisch-loyale Freundin tut, die man in einer Extremsituation wie dieser braucht. Sie plant, Dir ihr Portemonnaie zuzuwerfen, damit Du das hinterhältige, fiese Biest vor Dir geschickt umrunden und die Schuhe kaufen kannst. Sie wird Dir den Geldbeutel über sie hinweg nach vorne werfen, und während dieser sich in der Luft befindet, umrundest Du das Miststück, fängst das Geld und kaufst blitzschnell die Schuhe. Aber: Solange Deine Freundin den Akt des Zuwerfens nicht abgeschlossen hat, das heißt, dass Geld sich noch in ihrer Hand und nicht in der Luft befindet, darfst Du Dich beim Überholen zwar auf gleicher Höhe, aber nicht schon vor der anderen Kundin befinden. Andernfalls bist Du im Abseits!


27
JUN
2010

Köhlers Rücktritt: Die 148-Mrd-Euro-Frage

Warum ist Horst Köhler von seinem Amt zurückgetreten? War wirklich die massive öffentliche Kritik an seinem Interview im Deutschlandradio der Auslöser, in dem er über Einsätze der Bundeswehr auch zum Schutz von Wirtschaftsinteressen nachgedacht hatte?

Peter Gauweiler glaubt, dass es andere Gründe geben muss.
Er fragt sich, ob nicht Köhler aus der Bundesregierung heraus
unter Druck gesetzt wurde - nicht wegen des Interviews. Sondern
in der bislang größten Herausforderung der Bundesrepublik - der Euro-Krise. Er hat seine Vermutungen in einem offenen Brief an Köhler
zusammengefasst. Dreh- und Angelpunkt ist das Tempo, mit dem der Euro-Rettungsschirm von bis zu 147,6 Milliarden Euro durch Bundestag und Bundesrat gebracht wurde. Das geschah an einem einzigen Tag, dem 21. Mai.

Am selben Tag landete Köhler - am Ende seiner Afghanistan-Reise - erst spät in der Nacht in Berlin. Bereits am nächsten Tag, einem Samstag, unterzeichnete Köhler das Gesetz. Um 16 Uhr meldete dpa Vollzug. So schnell ist noch nie ein so wichtiges Vorhaben durchgebracht worden. "Von einer ernsthaften Prüfung kann doch keine Rede sein", sagt Gauweiler.

In seinem Brief an Köhler fragt er denn auch: "Ist es wirklich wahr, dass Sie keine verfassungs- rechtlichen Bedenken gegen diese Prozedur hatten? Haben Sie aus freien Stücken in so un- gewöhnlicher Eile das Gesetz unterschrieben und ausfertigen lassen?" Sind das alles wilde Verschwörungstheorien? Es gibt in der Tat nicht nur eine Merkwürdigkeit. Weiterlesen ...


26
JUN
2010

Steuergerechtigkeit - Gerechtigkeitslücke



Die Reichen werden trotz Krise immer reicher, gleichzeitig wächst die Zahl der Armen: Nach einer neuen Studie hat sich die Einkommenslücke in Deutschland ausgeweitet. Großer Verlie- rer ist die Mittelschicht und das Sparprogramm der Regierung wird die Lage noch verschärfen.

Noch ist das Konsumklima in Deutschland stabil, aber das könnte sich bald ändern: Den Marktforschern der GfK zufolge verunsichert das Sparpaket der Regierung die Verbraucher. Auch Euro-Krise und Inflationsangst drücken auf die Stimmung.

80 Milliarden Euro müssen eingespart werden - wie konnte Deutschland in diese Lage kommen? Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof erklärt im Interview, woran der Staat krankt, welche Reformen jetzt notwendig sind - und spricht über den Kampf um die Stabilität des Euro.


25
JUN
2010

Arrivederci: Der Weltmeister hat Rücken



Für Italiens Star-Ensemble ist bei der WM in Südafrika schon nach der Vorrunde finito. Der am- tierende Weltmeister verabschiedet sich mit einer Niederlage gegen den Nobody Slowakei aus dem Turnier - als Gruppenletzter. Starkeeper Buffon musste gegen Paraguay wegen Ischias ausgewechselt werden. Noch mehr blamierten sich bisher nur die Franzosen. Deutschland und England sind im Achtelfinale.


24
JUN
2010

Hurra wir verblöden (II)



Rechtsstreit: I'm too sexy for my Arbeitgeber +++ Lehrerin verklagt Schülerin wegen Hasenpho- bie +++ Bodyguard muß kündigen weil ihn Britney Spears sexualbelästigt +++ Französischer President Sarkozy dultet keine großen Bodyguards mehr +++ Rumpelstilzchen, Wildsau, Gurkentruppe - Kindergarten in der Union +++ NASAs Face in Space: Schieß dein Passbild in den Orbit +++ Face of the Future - zeitliche Extrapolation des eigenen Passbilds +++ Wieder mal ein kreatives Perpetuum Mobile +++ Polizeidatenbank SIS II: Eine peinliche Lachnummer (leider gar nicht so untypisch) +++ Nikotinabhängig mit 2 Jahren +++ Wir werden auf natürli- chem Wege durchschnittlich dümmer +++ Wenn das bekannt wird, werden Sicherheits-Checks an Flughäfen sicher verschärft werden +++ Gimme Hope Joachim +++ Jetzt wird's schmutzig - interne Wall-Street-E-Mails +++ Die Arbeit in einer albanischen Braunkohlenmine +++ Staub- verbot im Sultanat +++ Frauen +++


23
JUN
2010

Brüssels Mega-Behörde für Geldvernichtung

Selbst für Brüsseler Verhältnisse ist dieser Apparat gigantisch: 8000 Mitarbeiter bekommt das neue EU-Außenamt und ein Budget von acht Milliarden Euro. Die Parlamentarier sind in ihrer Kritik einig wie selten, aber keiner will das Prestigeprojekt attackieren. Das liefert den Europa- skeptikern Munition. Weiterlesen ...


22
JUN
2010

Live aus dem BP Headquarter ...



Die Pannenserie bei BP geht weiter: Das Absaugen des Öls musste am Wochenende unterbrochen werden, der Tanker Discoverer Enterprise stellte vermutlich nach einem Blitzschlag seinen Betrieb verübergehend ein.

Gerade wurde von der US-Regierung ein 20 Milliarden Dollar Hilfsfonds beschlossen, da scheinen sich die Kosten schon eher auf 50 Mrd Dollar zu summieren.

Finanzprofis glauben allerdings nicht daran, dass die Katastrophe dem Konzern etwas anhaben kann. Sie setzen darauf, dass er spielend überlebt und weiter enorme Gewinne macht.

Deshalb ist BP-Chef Tony Hayward, dem das Krisen- management nach den vielen Wochen lästig geworden ist, auch ganz entspannt und geht lieber etwas segeln.

Derzeit strömen 16 Mio. Liter Öl täglich aus und vom defekten Blowout Preventer hatte man bereits vor der Katastrophe gewußt. Allerdings hat man das Problem ignoriert, denn man hätte die Ölförderung für eine Re- paratur unterbrechen müssen. Das war unakzeptabel.

Da BP selbst derzeit etwas ideenlos wirkt, wird der Konzern mit Tüftler-Vorschlägen zur Eindämmung der Ölpest überschwemmt. Die Firma gibt vor, zuzuhören. Fraglich ist, ob sie der Ideensammlung wirklich Bedeutung beimisst oder sie nur als PR-Manöver nutzt. Worin liegt eigentlich die spezielle Problematik ein abgesägtes Rohr zu verschließen? Das fragt sich auch der Mann mit dem Stöpsel. BP ist derweil weiterhin sehr bemüht ...


21
JUN
2010

Der Gegenkolben-Diesel kommt wieder

Der aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts bekannte Junkers Gegenkolbenmotor, ausgelegt als Zweitakter-Diesel
in den Flugzeugmotoren Jumo 205 und 207 erlebt derzeit
seine Renaissance. Der von Prof. Hofbauer, langjähriger
Diesel-Entwicklungsleiter bei VW, patentierte "Opposed
Piston Opposed Cylinder Engine" (OPOC) wird von der Firma EcoMotors gebaut und Eurocopter möchte dieses Aggregat in
Verbindung mit Generator und E-Motor in einem völlig neuen Hybrid-Hubschrauber einsetzen. Auch ein reiner Elektroflug soll möglich sein. Gegenüber einem üblichen Doppel-Turbinen- Helikopter EC-135 möchte man mit diesem Konzept 30 Prozent Kraftstoff sparen.


20
JUN
2010

Definition:



Der Berliner Rosinenbomber ist hin (Bilder) +++ Segelflugzeugabsturz: Tragfläche brach ab +++ Wieder mal zu spät den Motor gezogen? +++ Airbus sucht Nähe zu Embraer +++ Double bubble aircraft design would use 70% less fuel +++ Vereinigung Cockpit: Sieben deutsche Flughäfen nicht sicher genug +++ Raumstation ISS Aufbau Animation +++ JAT Airways: Eine Fluggesell- schaft stirbt den Tod auf Raten +++ Brüssel möchte die Nacktscanner einführen +++ EADS ent- wickelt Elektro-Fliegerchen auf Basis der Cri-Cri (Bilder) +++ Der russische Raptor fliegt +++


19
JUN
2010

Die Euro-Fighter

Sie fürchten den Ruin der Euro-Zone, deshalb klagen vier Professoren vor dem Bundesver- fassungsgericht. Ihr Ziel: Die EU-Griechenlandhilfe soll verboten werden. Die "Viererbande" ist in Karlsruhe gut bekannt - 1998 versuchte sie bereits, den Euro zu verhindern.

Der Absturz des Euro ist ein erschreckendes Signal: Die Finanzmärkte bezweifeln, daß Griechenland seine Probleme in den kommenden Jahren lösen kann. Die EZB fürchtet nun einen Flächenbrand - es geht um nicht weniger als die Existenz der Gemeinschaftswährung.


18
JUN
2010

Die kuriosesten Flugunfälle

British-Airways-Flug 5390 +++ Aeroflot-Flug 593 +++ Air-New-Zealand-Flug 901 +++ Interflug- Kunstflug mit A310 +++ Turkish-Airlines-Flug 1951 +++ Aloha-Airlines-Flug 243 +++ Swissair- Flug 306 +++ China-Airlines Flug 006 +++ C-130 Löschflugzeug demontiert sich im Flug +++ Lauda-Air-Flug 004 +++ ElAl-Flug 1862 +++ FedEx-Flug 705 +++ British-Airways-Flug 9 +++ EgyptAir-Flug 990 +++ Air-Transat-Flug 236 +++ Hapag-Lloyd 3378 +++ Air-Canada 143 +++


17
JUN
2010

Ohne Fallschirm fallschirmspringen



16
JUN
2010

Die Erosion der Gesellschaft

Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst, die deutsche Mittelschicht schrumpft rapide. Soziologen und Ökonomen warnen vor verheerenden Folgen: Sie fürchten soziale Resignation, Elendsquartiere in den Großstädten und eine Zunahme des gesellschaftlichen Gewaltpoten- tials. Der Mittelschicht droht der Niedergang, im Herzen der deutschen Gesellschaft herrscht Angst vor dem sozialen Abstieg. Forscher diagnostizieren eine akute Statuspanik - sechs Betroffene berichten von ihrem täglichen Kampf: um Geld, Jobs, Kinderbetreuung.


15
JUN
2010

Volle Dröhnung gegen das Öööööööööööö

Es reicht! Man muss etwas unternehmen gegen die Vuvuzela-Welle. Technisch ist das denk- bar, mit Antischall und Active Noise Reduction beziehungsweise Cancellation. Am Ende aber ruhen unsere Hoffnungen einmal mehr auf einem einst genialen Techniker - Günter Netzer.


14
JUN
2010

Die erste Welt gegen den Rest



Deutsche Regierung im Dauerzoff Merkel, Rumpelstilzchen und die fiesen Zwerge
Unterschlagung von zwei Leergutbons: Bundesarbeitsgericht kassiert Bagatellkündigung
Schweinegrippe: Wie WHO und Pharmaindustrie das Vertrauen der Verbraucher verseuchen
Ups, Zufall? Staatsanwälte gefährden Ermittlungen gegen Credit Suisse
Seid verschlungen, Milliarden!  Eine greifbare Infografik zur Finanzkrise
Tschüs, Finanzkrise! Reiche sind schon wieder reicher als vor der Finanzkrise


13
JUN
2010

aktueller Stand: 10 mal Exxon Valdez



Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko wird nach der Umwelt nun auch zum Desaster für BP. Der Ruf ist geschädigt, die Kosten für den Konzern schnellen in die Höhe - und in London stürzt der Kurs der Aktie ab. Fachleute zweifeln, ob das Unternehmen in seiner bisherigen Form überlebt. Die Umweltkatastrophe übertrifft die schlimmsten Erwartungen: Die US-Geologiebehörde hat ihre Prognose für die bislang ausgeflossene Ölmenge erhöht. Der BP-Konzern erwägt nun, seinen Aktionären die Dividende zu streichen. Die US-Regierung will die Hintergründe der Öl- pest strafrechtlich untersuchen - ändern wird das am Ende wenig: Das Desaster im Golf offen- bart den Irrglauben an die Allmacht der Technologie und die Beherrschbarkeit ihrer Risiken.

Die Ölpest wird wohl nicht auf den Golf von Mexiko beschränkt bleiben: Computersimulationen zufolge treibt der Teppich in den Atlantik. Auch der Ostküste der USA droht ein Desaster - von dort driftet das Öl Richtung Europa. Engagement, Originalität, Absurditäten: BP wird mit Tüftler-Vorschlägen zur Eindämmung der Ölpest im Golf von Mexiko überschwemmt. Die Firma gibt vor, zuzuhören. Fraglich ist, ob sie der Ideensammlung wirklich Bedeutung beimisst oder sie nur als PR-Manöver nutzt.

Am Golf von Mexiko bestimmt BP, wer die Ölpest zu Gesicht bekommt. Die Firma blockiert die Berichterstattung über die Katastrophe. Mit riskanten Tricks erlangen Reporter Zugang zur Sperrzone - ihnen bieten sich grausige Bilder. Je schlimmer die Krise, desto besser muss die PR sein. Diese Weisheit hat sich auch der BP-Konzern zueigen gemacht und versucht jetzt, mehr Websurfer auf seinen Info-Seiten zur Ölkrise im Golf zu locken. Nur dort kann das Unternehmen seine Sicht der Dinge ungestört verbreiten.

Nun kämpft der Öl-Multi ums Überleben. Abgeordnete rechnen ihm minutiös seine Fehler vor, der oberste Senator der Demokraten fordert 20 Milliarden Dollar und die Rating-Agentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit des Ölkonzerns erneut herunter, dieses mal fast auf Ramschniveau. Auch die Konkurrenten gehen auf Distanz.


12
JUN
2010

Wer lebt denn hier über seine Verhältnisse?



Liebe Bundesregierung,
sehr geehrte Frau Merkel,
ein Kommentar von Stephan Ueberbach 
SWR, ARD-Hauptstadtstudio 

wen meinen Sie eigentlich, wenn Sie sagen,
wir hätten jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt?

Ich jedenfalls habe das nämlich ganz sicher nicht getan. Ich gebe nur das Geld aus, das ich habe. Ich zahle Steuern, bin gesetzlich krankenversichert und sorge privat für das Alter vor. Ich habe mich durch Ihre Abwrackprämie nicht dazu verlocken lassen, einen überflüssigen Neu- wagen zu kaufen, ich bin kein Hotelier und kein Milchbauer. Und "Freibier für alle" habe ich auch noch nie verlangt.

Meinen Sie vielleicht die Arbeitslosen und Hartz IV-Bezieher, bei denen jetzt gekürzt werden soll? Meinen Sie die Zeit- und Leiharbeiter, die nicht wissen, wie lange sie ihren Job noch haben? Oder meinen Sie die Normalverdiener, denen immer weniger netto vom brutto übrigbleibt? Haben die etwa alle "über ihre Verhältnisse" gelebt?

Nein, maßlos waren und sind ganz andere: Zum Beispiel die Banken, die erst mit hochriskan- ten Geschäften Kasse machen, dann Milliarden in den Sand setzen, sich vom Steuerzahler retten lassen und nun einfach weiterzocken als ob nichts gewesen wäre.

Zum Beispiel ein beleidigter Bundespräsident, der es sich leisten kann Knall auf Fall seinen Posten einfach hinzuwerfen - sein Gehalt läuft ja bis zum Lebensende weiter, Dienstwagen, Büro und Sekretärin inklusive.

Zum Beispiel die Politik, die unfassbare Schuldenberge aufhäuft und dann in Sonntagsreden über "Generationengerechtigkeit" schwadroniert. Die von millionenteuren Stadtschlössern träumt und zulässt, dass es in Schulen und Kindergärten reinregnet. Die in guten Zeiten Geld verpulvert und in der Krise dann den Gürtel plötzlich enger schnallen will, aber immer nur bei den anderen und nie bei sich selbst.

Liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht die Menschen, sondern der Staat hat dank Ihrer tätigen Mithilfe möglicherweise über seine Verhältnisse gelebt. Ganz sicher aber wird er unter seinen Möglichkeiten regiert.

Mit - verhältnismäßig - freundlichen Grüßen,   Ihr Stephan Ueberbach


11
JUN
2010

Die Fussball-WM in Südafrika beginnt



Wer noch mehr braucht: die Fußballszene aus Werner Teil 4 und als Allerletztes der ultimative Tip wie man den Fernseher zu hause für ein WM-Match erobert ...


10
JUN
2010

Warum unsere Wirtschaft auf der Stelle tritt

Unsere Arbeitswelt hat sich verändert. Vorbei sind die Zeiten, in denen es zwei Klassen von Mitarbeitern brauchte: "Oben" die Denker und Lenker, "unten" diejenigen, die umsetzen, was ihnen vorgegeben wird. Unternehmen, die nach diesem Prinzip organisiert sind, können das Tempo unserer heutigen Zeit nicht mehr mitgehen. Lediglich ein paar große Dinosaurier scheinen noch so agieren zu können. Meist weil sie die trägen, unwirtschaftlichen Teile quer- subventionieren oder die unternehmerische Verantwortung an Lieferanten delegieren, die sie bis zum letzten Tropfen ausquetschen.

Die Trägheit, die wir bei vielen Unternehmen erleben, ist in deren Struktur verankert. Erfolgreiches Agieren wurde über die Jahre in Hierarchien, Regelwerke, Prozesse, Verfahren, Richtlinien etc. gegossen. Was gut war, sollte damit bewahrt werden. Unerwünschtes Verhalten sollte mehr und mehr eingeschränkt werden. Mit dem Ziel, die Produktivität stetig zu verbes- sern. Herausgekommen ist ein undurchdringliches Gestrüpp an organisatorischen Hindernis- sen, das uns tagtäglich in unserer Beweglichkeit einschränkt. Schlimmer noch: Es verhindert auch noch den uneingeschränkten Blick auf die wirklichen Bedürfnisse des Marktes.

In diesem strukturellen Dschungel haben wir es uns über die Jahre bequem gemacht. Wir haben uns ein behagliches Plätzchen geschaffen, tun unseren Job und hinterfragen nur, was akuten Schmerz verursacht. Sie glauben es nicht?

Weiterlesen und mitdiskutieren beim Autor des scharfsinnigen Artikels - Jürgen Rohr ...


09
JUN
2010

Emirates: Größenwahn oder Weltherrschaft?

Die Araber haben (wieder) einen Riesenauftrag für den A380 bei Airbus platziert. Mit der jetzigen Bestellung von 32 Stück kommt Emirates dann auf eine Flotte von 90 A380, nebst der restlichen Flotte. Für Airbus ist es die bedeutendste Bestellung in der Geschichte des Konzerns. Airbus-Verkaufschef John Leahy schwärmt, "dank der großen Reichweite der A380 könne Emirates über die Umsteige am Golf mehr als 90 Prozent der Menschheit direkt anbinden." Das wird auch nötig sein, denn in den arabischen Emiraten leben nur in etwa so viele Menschen wie in Berlin. Der gigantische neue Flughafen mit sechs parallelen Runways möchte auch gefüllt werden. Vielleicht steigen wir ja bald - bei einem Flug in die USA - in Dubai um.


08
JUN
2010

Die ultimative Ausstattung für's WM-Public-Viewing:



07
JUN
2010

Merkels 80-Mrd-Mega-Mogelpackung

An nur einem Wochenende beschließen CDU und FDP das größte Sparpaket der Geschichte der Bundesrepublik und genau so ausgereift wirkt es auch. Angeblich geht es um die beein- druckende Summe von 80 Milliarden Euro, allerdings nur, weil mit Hilfe der Merkel-Mathematik einfach alle Beträge zwischen 2011 und 2014 addiert werden. Es ist eine schwarz-gelbe Mogel- packung: ambitionslos, willkürlich und unsozial. Menschen mit geringem Einkommen wird der Zuschuss zu den Heizkosten gekürzt, Gutverdiener bleiben verschont und Hoteliers dürfen weiter von der unsinnigen Mehrwertsteuersenkung profitieren. Das ist der Schongang für Bes- serverdienende und der Schleudergang für Arbeitslose und Familien, der Inbegriff von sozialer Schieflage. Opposition und Gewerkschaften machen mobil, selbst Teile der CDU rebellieren.

Die Banken als Finanzkrisenverursacher (mit schon wieder Milliardengewinnen) werden ver- gleichsweise milde behandelt, die gebeutelte Luftfahrtbranche aber muß bluten. Ab 2011 soll eine Milliarde Euro jährlich als "ökologische Luftverkehrsabgabe" abgeführt werden. Bei 90 Millionen Passagieren sind das gut 10 Euro pro Nase. Germanwings droht schon mit Abwanderung.

Interessant. Wer dachte, die kirchlichen Würdenträger werden von der Kirchensteuer bezahlt, der irrt, der Steuerzahler zahlt jährlich 442 Millionen Euro für Kirchengehälter. Schuld daran ist eine 200 Jahre alte Vereinbarung (Reichsdeputationshauptschluss),
in der die Kirche für Enteignungen abgefunden werden sollte. Das wird sie noch heute.


06
JUN
2010

Das Traumhaus für den Fliegersmann



05
JUN
2010

Die Concorde soll wieder fliegen

Die Concorde wird nach ihrem Dienst-Ende vor sieben Jahren auf mögliche neue Flüge vorbereitet. Franzö- sische Luftfahrtexperten würden Triebwerktests am Flughafen Paris-Le Bourget durchführen. Und sonst?

Greift Embraer demnächst bei A320 und Boeing 737 an?
Wurst wird Bullet: der angeblich größte Zeppelin der Welt, naja ...
Das Schweigen des Luftwaffenchefs im Cockpit: Die Auswertung der Voice-Recorder-
Aufzeichnungen der polnischen Präsidentenmaschine klärt etliche Fragen und wift neue auf

Ein Echtzeit-Luftverkehr-Tracking-Tool (Zürich und Umgebung) für Google Earth
US-Militär lässt Hyperschall-Geschoss X-51A "Waverider" mit Mach 5 fliegen
Fast-Investor Scheich Al-Jaber verklagt Austrian Airlines auf 30 Mio. Euro Schadenersatz
Visuelle Umweltverschmutzung: Swiss dekoriert A330 mit Flower-Power-Look  (Bild)
Überflugverbot für Swiss über Russland: Vielleicht wollen die nur keine häßlichen Flieger?
Samsonite entwirft Ryanair-Koffer und Jetstar Australia verleiht das iPad an Bord
Pilotenvereinigung Cockpit: Unsichtbares Gift betäubt Piloten
Schlafende Passagierin im Flugzeug vergessen - Airlines verklagt - Amerika eben ;-)
Was ist nur los bei EADS? Der A400M ist zu schwer, zu teuer, zu spät; beim A380 und Tiger
gibt es Verkabelungsprobleme; der Eurofighter ist nur ein Schönwetterjäger; und jetzt gibts
noch Triebwerksprobleme beim NH-90. Der A350 kommt übrigens auch später.

Erneuerbare Energien: EADS lässt Flugzeug mit Algentreibstoff fliegen
Sehr sehenswerte 360° Ansichten einer Jak-52 Kunstflugmaschine, z.B. im Looping ...


04
JUN
2010

Opera schlägt zurück

Im Browsergeschäft ist Geschwindigkeit alles. Das wollte uns Google (Chrome 5) mit einem imposanten Werbevideo beweisen. Nun kommen aber die norwegischen Herrschaften von Opera, ebenfalls mit einem Selbstbauexperimentsupermaschinenvideo, um zu zeigen, wie zackig deren Alternativbrowser ist. (Vollbild!)

Original:
Fälschung:


03
JUN
2010

Zensursula for President?

Die Stimmen für Frau von der Leyen verdichten sich, vor allem bei der Kanzlerin. Es verbleiben noch 27 Tage bis zur Wahl-Deadline. Die Bundesarbeitsministerin scheint geeignet: Die Frisur ist Merkel-kompatibel, sie hat einen akademischen Grad, bei ihrer 70-seitigen Dissertation dürfte allein der Titel eine Seite füllen, und die Immobilie Bellevue böte genügend Platz für die sieben Kinder der Tochter des ehemaligen Ministerpräsidenten von Niedersachsen.

Einzig ihre Internet-Inkompetenz und Meinungsverhärtung als Familienministerin beim Thema Internetsperren läßt an der Kandidatin zweifeln. Anstatt Kinderpornografie strikt zu löschen und derartige Webseiten zu schließen, befürwortete sie die Aufstellung virtueller Stoppschilder als Sichtschutz vor solchen Seiten. Derzeit verwaltet Frau von der Leyen den größten Etat im Bundeshaushalt und bekämpft erfolgreich Altersarmut und Obdachtlosigkeit:



Derzeit ist zwar gerade Krise, doch Frau von der Leyen schaut nach vorn und investiert kräftig in Imagepflege: Mit 1,6 Millionen Euro aus dem Etat soll klammheimlich eine externe Kommuni- kationsstelle aufgebaut werden. Die tatsächlichen Kosten dürften deutlich höher liegen.

Zitat Telepolis: "Ursula von der Leyen, die sich stets als opportunistische Karrieristin hervor- getan hat, ist kein geistiger Leuchtturm für die Republik, sondern bestenfalls ein Teelicht."


02
JUN
2010



Die produktiv arbeitenden Menschen müssen durch permanent steigende Steuern und Ab- gaben immer mehr Zinsen, Pensionen, Diäten, Provisionen und Boni für andere erwirtschaften. Hunderte Milliarden Euro werden dem deutschen Steuerzahler derzeit durch "systemrelevante" Banken gestohlen. Die meisten Politiker und Journalisten handeln dabei nur wie Marionetten des Mammons. Sie beschließen die Gesetze und erzeugen die Meinungen, für die sie bezahlt werden. Die Staatsgewalt geht nicht vom Volke aus, sondern von Banken, Konzernen, Medien und Politikern, die ihre gemeinsamen Interessen gegen den Willen des Volkes durchsetzen. Ihre Autorität über das Leben der Menschen wächst dank der Struktur des Geldsystems immer weiter, während der Staat systematisch immer tiefer in die Schuldenfalle getrieben wird.

Boom-Industrie Konkursberater und Bankrottmanager: Das tolle Geschäft der Pleitegeier
Leere Sozialkassen: Letzte Chance Sparschock (ein Horrorszenario)
dazu passt die Renten-Empfehlung aus Brüssel: EU-Bürger sollen länger arbeiten
Posse in Brüssel: Die Rating-Agenturen möchten sich nicht kontrollieren lassen
Finanzkrise: Mit den ganzen Hilfspaketen werden gerade die französischen Banken gerettet
Premium-Manager Claassen erhielt zehn Millionen Euro Antrittsprämie bei Solar Millennium
Selbstanzeige und Weiterschummeln: BGH verweigert Blankoscheck für Steuersünder
So weit sind wir jetzt: Kindsmörder Gäfgen erzielt Teilerfolg in letzter Instanz
Selbstversuch: Britischer Forscher infiziert sich selbst mit Computervirus
Kanzlerin in der Misere: Merkels sieben Plagen (seit vorgestern sogar acht)
Wall Street Bankchefs büßen mehr als 90% ihres Gehalts ein (aber es geht aufwärts)
Erziehung / Kinderglücksformel: Kinder wollen mitbestimmen, aber nicht alleine bestimmen
Hurra wir verblöden: Frau verklagt Google wegen gefährlicher Fußwege in Handy-Navigation


01
JUN
2010

BP kapituliert vor seinem Öl



Seit sechs Wochen sprudeln gigantische Mengen Öl in den Golf von Mexiko. Es ist schon jetzt eine der größten Umweltkatastrophen in der Geschichte - und sie hat gerade erst begonnen: Der BP-Konzern ist mit dem Versuch gescheitert, die Ölquelle mit tonnenweise Schlamm zu verschließen. Die Operation "Top Kill" wurde abgebrochen. Zwar plant man schon die nächste Aktion, um die Katastrophe einzudämmen, doch die Hoffnungen auf einen Erfolg sinken rapide. Die US-Regierung bereitet sich darauf vor, dass das BP-Bohrloch sogar bis August nicht ver- schlossen werden kann. Durch den nächsten Abdichtungsversuch könnte sogar noch mehr aus dem Leck als bisher ins Meer sprudeln und nun naht auch noch die Hurrikan-Saison.


31
MAY
2010

Der Bundespräsi ist eingeschnappt und schmeißt hin

Das hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie gegeben: Der Bundespräsident ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Ein Rücktritt in mimosenhaftem Selbstmitleid, denn "er vermisse den Respekt vor seinem Amt". Als Grund nannte Horst Köhler die Kritik an seinen Äußerungen zum Afghanistan-Einsatz, als er sagte:

... dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außen- handelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ, bei uns durch Handel Arbeitsplätze und Einkommen zu sichern.

Das kann man - wenn man möchte - als Rechtfertigung des Afganistan-Krieges (es ist ja lt. von Guttenberg jetzt einer) durch Wirtschaftsinteressen auffassen. Kritik war da vorprogrammiert.

Cem Özdemir fasst es schön zusammen: "In einer lebendigen Demokratie ist auch das Staats- oberhaupt nicht sakrosankt gegenüber öffentlicher Kritik. Ein verantwortliches Staatsoberhaupt zeichne sich gerade dadurch aus, dass es solche Kritik aushalte und damit umgehen könne. Leider habe Köhler, seine Äußerungen zu Afghanistan nicht relativiert oder korrigiert. Der Schritt lasse sich eigentlich nur mit einer allgemeinen Amtsmüdigkeit erklären. Mit seinem Rücktritt sei Köhler nun auch Ausdruck des Niedergangs und Vorbote des Endes von Schwarz-Gelb."

Eile ist nun geboten, in 30 Tagen muß es lt. Verfassung einen neuen Präsidenten geben. Das Personalkarusell dreht sich und Henryk M. Broder findet weise Worte.


30
MAY
2010

Triumph nach 28 Jahren: Ganz Europa ist Lena

Sie kam, sang und siegte: Lena Meyer-Landrut hat erst Deutschland verzaubert und jetzt ganz Europa mitgerissen. Es ist der Triumph einer Künstlerin, die sich Schlagertum und Boulevard konsequent verweigerte - und stattdessen mit guter Musik und viel weiblichem Selbstbewusst- sein punktete. Nachdem zum letzten mal 1982 Nicole mit "Ein bißchen Frieden" den Eurovision Song Contest gewann, hat Deutschland wieder eine Galionsfigur der Mittelschicht. Das Gegen- modell zu den Menowins, die auf der Bohlen-Galeere ihrer Resteverwertung entgegenrudern. Stefan Raab, du bist unser neuer Beckenbauer!



Googles Statistiker wussten schon vorher, wer in Oslo abräumen wird +++ Politiker fordern das Bundesverdienstkreuz für Lena und Raab +++ Lena stürzt ARD ins Grand-Prix-Dilemma +++ Ein bisschen Schmollen: Ralph Siegel sieht sich als einzigen deutschen Grand-Prix-Gewinner

Mehr gute Musik:  Marit Larsen - If A Song Could Get Me You +++ AC/DC - Thunderstruck +++ Rodney Carrington - Show them to me +++ Metallica - Master of Muppets +++ Guns N' Roses - November Rain +++ The Evolution of Dance +++ Walther Moers - Der Bonker +++ Daft Bodies - Harder, Better, Faster, Stronger +++ Trenchcoat - Whatcha got?! +++ Britain's Got Talent 2008


29
MAY
2010

Das AF447-Desaster bleibt ungeklärt

Der Totalverlust von Flug AF447 wird womöglich nie aufgeklärt wer- den. Die dritte Suchaktion wurde von Pannen überschattet und nun ergebnislos beendet. Der einzige bislang unstrittige Fakt ist, dass die Katastrophe durch nichtvereisungsresistente Pitot-Sonden begann oder begünstigt wurde. Prinzipiell sind zwei Szenarien denkbar:

a)  Durch die fehlende Fahrt- und Fluglage-Information (Nachtflug, Gewitterwolke, alle IRS- Computer ausgefallen), wurde das Flugzeug überzogen und fiel ins Trudeln. Der zulässige Geschwindigkeitsbereich in der Reiseflughöhe ist relativ klein (siehe Sargecke) und liegt beim A330 in Flightlevel 350 bei minimal 760 und maximal 910 km/h. Leider läßt sich aber ein A330 offenbar nicht mehr aus dem Trudeln recovern. Diese These belegen Simulatorversuche.

b)  Durch die fehlende Fahrt-Information wurde das Flugzeug zu schnell und in Verbindung mit heftigsten Vertikalböen brach das Flugzeug auseinander. Der Untersuchungsbericht behauptet zwar, das Flugzeug sei sogar noch druckbelüftet auf dem Wasser aufgeschlagen, jedoch muß man an dieser Version Zweifel haben. Die per ACARS übertragenen automatischen Wartungs- meldungen belegen den Ausfall nahezu jedes Computersystems und einen Druckabfall. Außerdem wurde kein Wasser in den Lungen der geborgenen Opfer gefunden. Dies ist Indiz dafür, dass sie bereits tot waren bevor sie ins Wasser fielen. Zudem wurden die Opfer bis zu 85 km verstreut gefunden. Die Flugzeugtrümmer waren sogar noch weiter voneinander entfernt.

Aber kann ein nach internationalen Regularien zugelassenes, vier Jahre altes und 190 Mio US$ teures großes Verkehrsflugzeug einfach so zerbrechen? Dies hängt primär von zwei Faktoren ab: Von der Stärke der Vertikalböe in Verbindung mit der Fluggeschwindigkeit und der Festigkeit des Flugzeugs (v-n-Diagramm). Die Festigkeit legt der Gesetzgeber (z.B. FAR part 25) fest und er fordert für Flugzeuge über 5,7 t nur eine überraschend geringe Festigkeit von +2,5 g / -1,0 g. Zusammen mit einem vorgeschriebenen Sicherheitsfaktor von 1,5 ergibt sich ein Bruchlast- vielfaches von gerade einmal 3,75 g bzw. 1,5 g negativ.

Wer jemals im Schnellflug mit einem Segelflugzeug in eine thermische Böe flog, weiss wie schnell diese Größenordnung überschritten ist. Glücklicherweise sind Segelflugzeuge viel fester gebaut (sichere Lastvielfache von +6 g / -4 g sind üblich). Das Gegenteil gilt für große Jets. Der Unfall Flug AA587 offenbart sogar, dass Verkehrsflugzeuge unter Umständen noch nicht einmal Ruder-Vollausschläge unterhalb der Manövergeschwindigkeit aushalten können. Auch zerbrach 1981 eine Fokker F-28 in einem Gewitter bei Lasten von +6,8 g und -3,2 g.

Doch warum sind Verkehrsflugzeuge so fragil ausgelegt? Zum einen sind die Zulassungsvor- schriften sehr alt, selbst die neuesten Vorschriften (EASA CS-25) basieren auf den FAR-25 Regularien von 1965 und sehr viel Wetterforschung wurde damals noch nicht betrieben. Des- halb war man offenbar der Meinung, dass folgende Annahmen zur Böenbelastung genügen würden: Bis zu einer Höhe von 6000 m werden Böen mit einer Vertikalgeschwindigkeit von 20 m/s unterstellt. Dieser Wert darf bis zu einer Höhe von 50000 ft auf 7,5 m/s abnehmen. Flug AF447 musste also lt. Bauvorschrift in FL350 nur noch Vertikalböen von 13,75 m/s widerstehen können. Im Hauptaufwindschlauch eines Gewitters treten allerdings Vertikalwinde mit Stärken von bis zu 65 m/s auf (siehe hier Seite 9).

Eine ähnliche Problematik gibt es übrigens in der Seefahrt. Hochseeschiffe sind für gewisse maximale Wellenhöhen ausgelegt. In den letzten Jahren mußte man jedoch erkennen, daß Monsterwellen oder Kawenzmänner kein Seemannsgarn, sondern Realität sind, und das Schiffe damit nicht umgehen können. Sie zerbrechen, werden zerdrückt, kentern. An den Bauvorschriften hat dies aber bislang nichts geändert.

Mit dem Wissen über realistische Böenstärken sollte es nun möglich sein, Flugzeuge Gewitter- böen-resistent auszulegen. Dies würde aber eine massivere Struktur und damit mehr Gewicht bedeuten. Mehr Leergewicht kostet Sprit und damit Geld. Würde man Flugzeuge fester bauen, würde die Effizienz erheblich sinken. Dies aber ist völlig inakzeptabel im ruinösen Preiskampf der Airlines. Sicherheit ist also primär eine Kostenfrage, "Safety First" nur eine gern genutzte Phrase.



Ganz im Gegenteil versuchen die Hersteller in ihren Flugzeugen nur nicht zuviel Sicherheit und damit Gewicht zu verbauen. Das Ziel ist, den Flügel derart zu designen, dass er exakt beim 1,5- fachen des maximalen Lastvielfachen bricht. Dies gelingt nicht immer, wie 2006 beim A380, als der Flügel schon bei einer Sicherheit von 1,45 versagte. Der Chefkonstrukteur wollte - getrieben vom Management - die Übergewichtsprobleme in den Griff bekommen. Auch die Flügelwurzel der B787 mußte aufwendig modifiziert werden, als bei hohen Lasten Delaminationen auftraten.

Wie auch immer der Unfall genau verlief, mit hoher Sicherheit wäre die Aufklärung der Details ein Desaster für Airbus und letztlich auch für die anderen Hersteller. Interessanterweise ist es trotz all der Hightech-Materialschlacht bis heute nicht einmal gelungen so große Teile wie Rumpf oder Tragflächen zu finden. Nicht nur die Opferverbände glauben deshalb mittlerweile: "In Wirklichkeit wollen sie die Blackbox gar nicht finden." Einzig Air-France könnte ein Interesse daran haben, die Schuld Airbus zuschieben zu können. Aber auch da wird es sicher gute inner- französische Lobbyarbeit geben. So widmet sich die Airline lieber der Opferentschädigung: US-Bürger bekommen 3 Mio Euro, Brasilianer 900.000 Euro und Europäer 30.000 Euro.


28
MAY
2010

Photoshop benimmt sich wie ein Psychopath

Wenn die Software zum siebten Mal am Tag abstürzt, prügeln manche Computer-Arbeiter auf ihren Schreibtisch ein. Ein Entwickler aus New York schreibt stattdessen kleine Geschichten in den automatischen Absturzmelder: Wie war das, als die Erde als Scheibe galt? Und wie wäre Photoshop als Büronachbar? Weiterlesen ...


27
MAY
2010

Weisheit #1248



26
MAY
2010

Der "brutalst-mögliche" hessische Landesvater geht

Was für eine Überraschung: Hessens Ministerpräsident Roland Koch galt als Paradebeispiel eines Berufspolitikers und Machtmenschen - nun zieht ausgerechnet er sich aus der Politik zurück und geht in die Wirtschaft. Verrückt? Im Gegenteil. Koch wollte weiter nach oben, doch die Kanzlerin stand ihm im Weg. Doch es kommt schlimmer: Nun könnte Kochs Kronprinz, der "Mann von der Tankstelle" Volker Bouffier, Ministerpräsident werden. Doch die Personalie birgt ein Risiko: Bouffier muss sich vor einem Untersuchungsausschuss verantworten.


25
MAY
2010

Gehen wir etwas trinken?

Das folgende Diagramm veranschaulicht die unterschiedlichen Prozesse im Hirn von Mann und Frau bei der einfachen Frage des Partners: "Gehen wir etwas trinken?"



Und sonst? +++ Warum Entwicklungshilfe-Gelder in Afrika versickern +++ Behörden halten wichtige Lebensmittel-Infos zurück +++ Experten fürchten riesige Flutwelle nach Erdrutsch in Pakistan +++ Mehr als einen Monat später sprudelt das Öl im Golf von Mexiko noch immer, BP ist machtlos +++ Das legendäre alte DOS-Spiel "Blockout" gibts noch immer, kostenlos zum runterziehen +++ Überforderter Ölgigant: BP fürchtet um traumhafte Gewinne +++ Ethische Banken +++ Nerds wollen Facebook-Alternative programmieren +++ Beton statt Barock: Berliner Stadtschloss Posse +++ HRE-Chef Funke: Gefangen im Größenwahn +++


24
MAY
2010

Kleines Lexikon der Schleimerei

Sicher kennen Sie die Story vom Kaiser, der neue Kleider kauft, vor seine Höflinge tritt und bestaunt und bewundert wird. Doch als ihn das Volk sieht, ist das Gelächter groß: Der Kaiser ist splitternackt! Keiner seiner Höflinge hatte den Mut, ihm die Wahrheit ins Gesicht zu sagen.

Dieses Spiel läuft in den Firmen jeden Tag ab. Ein Chef sagt Liefertermine zu, führt Produkte ein, fährt Werbekampagnen, plant Fusionen oder steuert neue Märkte an, während seine Mit- arbeiter längst wissen: Das geht schief. Denn sie sprechen jeden Tag mit den Kunden, kennen den Markt und haben live miterlebt, wie der letzte Chef über ähnliche Mätzchen gestolpert ist.

Aber welcher Mitarbeiter wagt es, dem Kaiser die Wahrheit zu sagen? Die Kollegen teilen sich in drei Gruppen: in solche, die ihre Bedenken äußern - sie gelten beim Chef als "Miesmacher". In solche, die sich ihren Teil denken - sie gelten beim Chef als Mitläufer. Und in solche, die den Irrweg bejubeln - sie gelten beim Chef als seine Leute.

Buckeln und Schmeicheln, Schmieren und Heucheln - manche Angestellte wollen auf einer Schleimspur ins Herz des Chefs rutschen. Und alle Kollegen, die ihnen in die Quere kommen, rempeln sie umstandslos beiseite. Ein Büro-ABC zur hohen Kunst des Kriechens.


23
MAY
2010

Die Bugradlandung



Eine Zugabe zum Thema Bugradlandung gibts hier. Beim Start funktioniert das Rollen auf dem Bugrad auch sehr gut (hier mit dem russischen Rasenmäher Mi-8).


22
MAY
2010

Auto 2.0

Local Motors ist der wohl erste Web-2.0-Autohersteller: Unternehmensgründer Jay Rogers lässt Design, Marktforschung und Konstruktion komplett von einer Internetcommunity erledigen. Sieht so die Zukunft der Pkw-Branche aus?

Autoindustrie und Internet - das ist keine Liebesgeschichte. Während sich Manager anderer Branchen den Kopf darüber zerbrechen, was Phänomene wie offene Schnittstellen, soziale Netzwerke oder User-Feedback für ihr Geschäftsmodell bedeuten, arbeitet die Pkw-Branche im Wesentlichen noch genauso wie zu Zeiten Helmut Kohls. Dabei könnten Daimler oder GM vom Silicon Valley einiges lernen. Doch wie meist bei großen Veränderungen, sind es nicht die Dickschiffe, die eine Branche neu erfinden - sondern Garagenbastler, Visionäre, Träumer.


21
MAY
2010

Finanztransaktionssteuer

Durch ständiges Hin-und-herbuchen von großen (meist geliehenen) Geldbeträgen wird an den Börsen der Welt mit minimalen Kursschwankungen eine Menge Geld verdient. Werte entstehen mit diesen Finanztransaktionen nicht. Wenn aber Geld verdient wird und trotzdem keine Werte oder Waren entstehen, dann muß das irgendjemand bezahlen, denn es wird ja kein Geld ge- druckt. Dieser Jemand sind alle Menschen die den so entstandenen höheren Preis der gehan- delten Waren zahlen müssen. Also alle. Wir zahlen die Profite der Dealer, Broker und Hedge- fond-Manager. Eine Finanztransaktionssteuer könnte wenigstens einen kleinen Teil ihrer Profite wieder zu den Zahlemännern zurückführen. Hier können sie über Leerverkäufe abstimmen ;-)



Die ganze Krise schlank und leicht erklärt +++ Die Ideen der auskunftsfreudigen Politiker-Elite +++ Finanz-Lobbyisten rüsten zum Gegenschlag +++ Waffenwahn trotz Fast-Pleite: Griechen- land rüstet und rüstet und rüstet +++ Bundeswehreinsatz in Afghanistan dreimal so teuer wie bekannt +++ Pakistan setzt Prioritäten: YouPorn statt YouTube +++ Spektakulärer Kunstdieb- stahl: Gemälde im Wert von 100 Millionen Euro +++ Industrie muss auf Klebefleisch verzichten +++ Geburtenzahl in Deutschland sinkt dramatisch +++ Mobiles Internet - klick - das macht 6000 Euro +++ Das Provinz-Netz StudiVZ schrumpft +++ Facebook explodiert, trotz haarsträu- bendem Datenschutz +++ Der erster künstliche Organismus wurde erschaffen +++ Erdrutsch in Pakistan: Die drohende Bergsee-Flut +++ Geplanter Kernfusions-Reaktor steht auf der Kippe


20
MAY
2010

Pull-Up: haarsträubende Details zum Kaczynski-Crash



Der Navigationsoffizier geriet in Panik - und die Piloten hörten auf ihn. Ein fataler Fehler. Im Cockpit der polnischen Präsidentenmaschine spielten sich vor dem Absturz in Smolensk dra- matische Szenen ab. Ermittler haben jetzt ein Protokoll der letzten Minuten an Bord angefertigt.


19
MAY
2010

Der erste LH-A380 ist da

Mit großem PR-Getöse feiert die Lufthansa die Übergabe ihres ersten A380. Bei bestem Mai- Wetter landete die Maschine heute nachmittag in EDDF. Airline-Chef Mayrhuber preist den Riesenflieger als neues Flaggschiff, auch finanziell dürfte sich der Kauf lohnen. Schlechter sieht die Bilanz für Airbus aus: Ob sich das Prestige-Projekt für den Hersteller rentiert, ist völlig unklar. Man ist aber betont optimistisch.

Bei der Gelegenheit wurde auch das gut gehütete Geheimnis um die neue First-Class gelüftet. Schnickschnack wie Borddusche oder Bar gibt es nicht. Die echten Besonderheiten sind ent- weder unsichtbar oder auf dem Klo. Das Kabinenlayout bewegt sich erwartungsgemäß etwa mittig zwischen mehrstöckiger Sardinenbüchse und diesem extrem-feudal-Konzept. In Zahlen sind es 8 First-, 98 Busi- und 420 Eco-Sitze. Und so siehts aus.


18
MAY
2010

Jetzt wirds langsam Zeit für die Steuererklärung



Und nicht vergessen die neue Volks-Beruhigungssteuer mit anzugeben.


17
MAY
2010

Vorsicht beim Blumen aus dem Flugzeugen werfen !


Eine Überraschung für eine Geburtstagsfeier auf einer Alm bei Kufstein hat ein tragisches Ende genommen. Bei dem Versuch, von einem Leichtflugzeug einen Strauß Blumen abzuwerfen, berührte der 62-jährige Pilot aus Bayern bei schlechter Sicht mit einer Tragfläche den Boden und stürzte ab.

Berufsbild Luftpirat: Dieser Mann entführt Flugzeuge: Wenn der Besitzer die Maschine nicht abbezahlt, spürt Nick Popovich den Flieger auf und holt ihn im Auftrag der Gläubiger zurück. Oft unter Einsatz seines Lebens.

und sonst: 30 Mio Entschädigung wegen A380 Verspätung +++ Ryanair kassiert Millionenstrafe fürs Nichtstun +++ War ein eingeschränkt nutzbares VOR Grund für den Afriqiyah Crash in Tripo- lis bei bestem Wetter? +++ Der aktuelle Stand der Lufthansa Super Conny Restauration +++ NTSB: Airbus-Notwasserung war korrekt, aber Regulierer sollten Schäden an Flugzeugmotoren durch große Vögel mehr Beachtung schenken +++ Ein misteriöser Cessna-Crash ist aufgeklärt +++ Gebrauchte Space Shuttles günstig abzugeben, NASA akzeptiert aber keine Ratenzahlung +++ Forscher fordern Messnetz für Asche-Partikel - es war einst eingemottet worden +++ Simu- lationen allein führen in die geistige Knechtschaft +++ LH will Bio-Sprit in großen Stil testen +++ Air Berlin statt Emirates - für Lufthansa ein Schuss ins Knie? +++ Bei Easyjet gibts Krach +++


16
MAY
2010

Lebenserwartung als Funktion des Altersunterschieds



Schlechte Nachrichten für Frauen auf Partnersuche: Ein Altersunterschied zum Mann erhöht laut einer Studie das Risiko eines früheren Todes - egal, ob der Partner jünger oder älter ist. Für Männer sieht es dagegen besser aus. Der Männer-Grundsatz "Heirate eine junge Frau, und du lebst länger" gilt nach wie vor. Weiterlesen ...

Stecken Banken und Rating-Agenturen unter einer Decke? +++ Wall-Street-Banken basteln an außergerichtlicher Einigung +++ Der Teflon-Zeuge Ackermann +++ vergrätzt Frau Merkel mit eigener Meinung +++ Zweifel am Euro-Rettungsplan +++ Ungewollter Stausee verschluckt Dörfer +++ BGH tötet offene WLANs +++ Forscher verzweifeln an der Ölpest im Golf +++ Wie hoch die Risiken der Offshore-Ölförderung sind +++ Die zehn größten Lügen der Kollegen +++


15
MAY
2010

immer in den Rückspiegel schauen



Ernst Udet's amazing landing +++ Sukhoi SU-27 Crash im Detail +++ Antonov 225 Takeoff +++ Forgotten Aircraft - Lockheed Constitution +++ Pitts Pilots Have Bigger Dicks +++ 747 Extreme Drift Crosswind Landing +++ Nie mit Floats und Fahrwerk auf Wasser landen +++ Mit der IL-76 ins Gemüse +++ So schnell entsteht eine B737 +++ Boeing C-17 Tactical Approach +++ Der Mi-24 fliegt auch mit stehendem Hauptrotor +++ Schlammlandung +++ F-22 Raptor Crash +++


14
MAY
2010

Post-its verselbständigt



Übrigens: Die amerikanische Zeitschrift Fortune kürte die Klebezettel zu einer der wichtigsten Erfindungen des 20. Jahrhunderts - gemeinsam mit dem Kühlschrank und der Boeing 707.

     

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