Das Flugzeug

Das Flugzeug ist, wie der Name schon sagt, ein Zeug zum Fliegen. Im Prinzip ähnelt es der Straßenbahn, denn es fängt vorn an und hört hinten auf. Anstelle der Stromabnehmer hat das Flugzeug jedoch Flügel. Das ist der Grund, dass Straßenbahnen nicht fliegen können.

Es gibt verschiedene Sorten von Flugzeugen, nicht nur große und kleine. Die bekannteste Art sind Passagierflugzeuge. Dabei sind Passagiere / Fluggäste Menschen, die viel Geld und wenig Zeit haben. Wenn diesen Leuten trotz der Erfahrung "Stunden warten - Minuten fliegen" die Nerven durchgehen, beginnen sie auf das Zeug, das nicht pünktlich fliegt, zu fluchen. Daher kommt die Bezeichnung "Fluchzeug".

Wenn sich im Laufe der Zeit genug fluchende Passagiere angefunden haben, geht es bald richtig los! Aufmerksam und rücksichtslos wird der Kampf um die Sicherung der besten Fensterplätze gnadenlos bis zum KO der letzten alten Oma geführt.

Falls dann die Triebwerke anspringen, müssen diese so lange laufen, bis soviel Sprit verbraucht ist, um sich mit dem Ding von der Stelle zu bewegen. Kaum ist das geschehen, wird hart gebremst, wobei häufig Verletzungen auftreten. Dieser Vorgang heißt "Abbremsen". Danach versucht man die Passagiere mit sogenannten Startbonbons zu beruhigen.

Wenn das Flugzeug dann ohne besondere Vorkommnisse doch noch in die Luft geht, spricht man von einem Start! Gestartet wird immer gegen den Wind. Das ist Vorschrift, sonst könnte es passieren, daß das Flugzeug bereits vor dem Start am Ziel eintreffen würde, was wiederum Bezahlungsschwierigkeiten mit sich brächte.

Da die sogenannte Schallmauer mit ungeheuren Krach verbunden ist, dient selbige ausschließlich militärischen Zwecken. Daher ist wegen ihrer Geheimhaltung das Fotografieren an Bord von Verkehrsflugzeugen strengstens verboten.

In der Luft spürt man die Auswirkungen des letzten Krieges noch ganz besonders. Viele damals in die Luft geschossene Löcher, auch Luftlöcher genannt, sind noch nicht wieder ausgebessert worden. Deshalb bekommt jeder Passagier eine Tüte.

Außer den Passagieren ist dann noch die Besatzung an Bord. Das sind Leute, die alle keinen richtigen Beruf haben.

Anwesende Damen, die mindestens bis 48, 72, 76, 100 und 158 zählen können, außerdem Bonbon, Kotztüten u.a. an die Leute verteilen müssen, heißen Stewardessen.

Die Piloten haben meistens soviel Geld, daß sie sich sogar ein Auto leisten können. Daher kommt die Bezeichnung "Autopilot".

Der Bordingenieur – auch "Heizer" genannt, ist für die Kohlen - und das nicht nur am Gehaltstag - verantwortlich. Außerdem organisiert er die Ausfüllung des Papierkriegs und die Leerung der Bordgetränke.

Der Funker ist, wie der Name schon sagt, für die Zündkerzen verantwortlich.

Der Navigator muß nach der Landung immer als erster aussteigen, um zu erkunden, wo das Flugzeug eigentlich ist. Darum sind diese meist ehemalige Kriminalbeamte.

Man erkennt also, ein Verkehrsflugzeug ist in den besten Händen. Dies wiederum gestaltet das Fliegen völlig ungefährlich, bewiesen durch die Tatsache, daß bisher noch keiner oben geblieben ist.

Für eine Niederkunft, sprich Landung, ist in den meisten Fällen der Flugkapitän verantwortlich. Fällt das Flugzeug so herunter, daß man es einschließlich der Besatzung noch verwenden kann, so spricht man von einer Landung! Von einer guten Landung spricht man, wenn die Passagiere dannach noch selbst ins Terminal gehen können. Manchmal kommen allerdings vorsichthalber gleich Busse.

Es gibt nicht nur Passagierflugzeuge. Da es im Flugzeugbau nicht so genau darauf ankommt, werden manchmal die schwarzen Kreuze, auch Propeller genannt, verkehrt angebaut. So entstehen Helikopter. Fälschlicherweise werden diese auch Hubschrauber genannt. Das ist völlig falsch, denn sie können weder huben noch schrauben. Bestenfalls können sie um 180 Grad gedreht als Mixmaschinen oder Rasenmäher gehobenen Ansprüchen dienen.

Durch erwähnte Flugzeugbauschluderei passiert es, daß zwar ein Motor, aber kein Propeller eingebaut wird. In diesem Fall haben die beteiligten Flugzeugkanzlisten ernste Bedenken. Man sagt, ihnen gehe die Düse. Aber alle sprechen von "Düsenflugzeugen".

Schließlich passiert es häufig, daß im Flugzeugbau weder Motor noch Propeller eingebaut werden. Durch diesen Leichtsinn entstehen Segelflugzeuge. Segelflieger wiederum sind Menschen, die ihre kostbare Zeit damit verschwenden, diesen Menschheitsträumen das Fliegen beizubringen.

Wirtschafts- bzw. Agrarflieger sind, wie der Name schon sagt, sind Leute, die ihr Leben hauptsächlich ländlich idyllisch in Wirtschaften (Kneipen) verbringen und versehentlich auch noch fliegen können. Deren Leistungen sind ausreichend durch die "Kuh im Propeller" gewürdigt.

Flugsicherung ist laut Lexika eine Luftleitungssicherung, die sowohl leicht, mittel als auch träge durchfliegt, also kaputt geht. Eine Art Sollbruchstelle des Luftverkehrs. Sie ist hauptsächlich für die abenteuerliche Gestaltung der Flüge verantwortlich. Gibt ernstgemeinte Hinweise für die Ausfüllung der Flugverkehrsstörungsformulare. Sie hat engen, meist Funkkontakt zur Flugzeugbesatzung. Was den Flugzeugcockpitkanzlisten Spanisch vorkommt, ist meist englisch. Funkert man jedoch Russisch miteinander, so ahnt der eine kaum was der andere denkt.

Wetterfrösche, Loadschieter, Kellenschwinger, Sesselfurzer, Flugscheinclowns, Propellerputzer, Kofferakrobaten, Turbinenmusiker, Gangwayschieber, weisse Wolken u.v.m gehören natürlich auch zum "Flugzeug". Sie zu beschreiben führt aber zu weit.

In der heutigen Zeit sind beim "Flugzeug" entscheidende Fehler gemacht worden. Die Dinger wurden zu sehr aufgeblasen, fliegen unendlich weit weg und der Passagier braucht nicht mehr reich zu sein. Navigator, Bordingenieur und Funker wurden abgeschafft. Hunderte von ganz normalen Leuten werden in riesige flugfähigen Sitzhallen platziert und vertrauen stundenlang nur noch zwei Alleskönnern. Von Halbgöttern war beim Traum der Menschheit nicht die Rede. Oder ???

Quelle: Helmut Munk / Interflug.biz
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