Kalkofes letzte Worte
Kleiner Traum vom großen Glück

Jeder Mensch hat einen Wunschtraum. Egal, ob es das eigene Reihenhaus mit Reihenfamilie, der eigene Firmenscheißhausschlüssel oder das eigene Gehirn ist. Und ich habe auch so einen Traum. Ich mache mit als Kandidat beim "Glücksrad", löse den Satz "Peter Bond hat einen kleinen Pimmel" und gewinne dadurch den Sonderpreis von 500 Millionen D-Mark.

Mit diesem Geld kaufe ich mir Maren Gilzer, die auf ewig in meiner Wohung stehen, schweigen und lächelnd auf meine Einrichtung zeigen muß. Mit der restlichen Kohle eröffne ich den ersten deutschen Volksmusiksender, der entweder HEIMAT-plus, TÜMEL-TV oder STADL-SAT heißen soll. Achim Mentzel wird Programmdirektor und Moderationstrainer, Peter Graf Geschäftsführer und Carolin Reiber Klofrau.

Das komplette Programm wird ausschließlich von den Megagranaten der Trachtenzunft bestritten. Immer zur vollen Stunde gibt es den "Nachrichtenstadl" mit Peter Steiner und ohne Zähne. Marianne und Michael präsentieren "Rummserl-Bummserl", ihre ganz persönliche "Explosiv" - Variante. Ab 23 Uhr gibt es Late Night, um Harald Schmidt die Quoten zu mopsen: entweder "Die-Karl-Moik-ja-kruzifix- ist-das-schon-spät-Show" oder "Die Wildecker Herzstunde" (selbstverständlich in Breitwandformat). Samstagabends läuft "Na leck'st mi!" mit dem Hias - so eine Art "Wetten daß...?" für Heiminsassen mit lustigen Rekordversuchen (z.B.: Ich kann 2000mal mit dem Kopf auf den Tisch hauen und ohne Hose im Stadtpark Polka tanzen), und Heino moderiert ein Jugendmagazin. Für die restlichen Positionen werden nur die allerschlimmsten Vollidioten eingesetzt, die in den einschlägigen Dumpfnasen-Shows zu finden sind. Unfähigkeit ist die beste Garantie für einen Job, Schauz, Minipli und debiles Dauergrinsen für Männer die Einstellungsvoraussetzungen. Wer aussieht, als könne er die Schuhe selber zubinden oder bis über 100 zählen, kann gleich zu Hause bleiben. Talent oder Auftritte unter einem gewissen Peinlichkeitlevel führen zur fristlosen Kündigung!

Und was mache ich die ganze Zeit? Gute Frage! Ich sitze in meinem riesigen, komfortablen Büro, trinke Grappa, zähle Geld und Quotenrekorde und lache wie ein Wahnsinniger. Und liebe das Leben.

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