Kalkofes letzte Worte
Das Glüxrat nahch der Rechtschraibrevorm

Zweimal täglich nach den Essen frage ich mich selbst: Was bringt uns eigentlich die Rechtschreibreform? - Bisher jedoch ohne befriedigende Antwort meinerseits. Okay, vielleicht darf man jetzt "furzender Fickfrosch" mit "V" schreiben, aber ehrlich gesagt sollte man das als anständiger Mensch ohnehin lieber gar nicht zu Papier bringen. "Die armen Schüler müssen nicht mehr soviel Rechtschreibung büffeln!" mag ein pelziger Pullunder-Pädagoge sich aus dem marmelade-verklebten Vollbart nuscheln, aber weiterhin frage ich, wozu das gut sein soll! Damit die faulen Bratzen jeden Tag noch zwei Stunden mehr mit In-Line-Skatern in der Fußgängerzone Omas über den Haufen fahren können? Glauben Sie ja nicht, die kleinen Mitesserplantagen würden einem das danken! In Zukunft wird jeder Erwachsene, der "fotografieren" in alter Tradition des Absurden noch mit "ph" schreibt, von vorlauten Rotznasen öffentlich ausgelacht und als altmodisch-verkalkter Schnarchsack denunziert werden.

Und das alles nur, weil wir einen Kanzler haben, der im Diktat immer eine Fünf hatte, und in Bonn jeder zweite Abgeordnete ein abgeschlossenes Legastenie-Studium vorzuweisen hat. Und weil es denen peinlich ist, ohne Sekretärin nicht einmal den Einkaufszettel für den Aldi fehlerfrei auf Küchenrolle kritzeln zu können, spülen sie eben mal fix unsere seit Jahrzehnten mühsam verkorkste Rechtschreibung in das imaginäre große Klo.

Aber hat sich schon einmal jemand darüber Gedanken gemacht, was das für Konsequenzen für das Fernsehen hat? Wie schreibt man beispielsweise in Zukunft ZDF? Oder Ilona Kristen? Und was wird überhaupt aus dem "Glücksrad"? Ich sehe schon jetzt vor meinem geistigen Auge, wie Maren Gilzer panisch zwischen Vokalen und Konsonanten umherzappelt, bis ihr die Laufmaschen in die Strümpfe schießen und sie vor Angst zu sprechen anfängt, wenn sie bemerkt, daß plötzlich die Gesetze der Rechtschreibung außer Kraft getreten sind. Und schon heute freue ich mich darauf, wie sich bei Meißner das Gehirn auf "Bankrott" dreht und Peter Bond das versteinerte Grinsen in die Unterhose poltert, wenn der erste Kandidat nach der Auflösung zu diskutieren beginnt, ob man "Wer das ließt ist doof" nicht hinten auch anders schreiben kann. Mm...könnte zum ersten Mal spannend werden!

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