Kalkofes letzte Worte
Die neuen Fremdwörter sind da !

Die deutsche Sprache lebt! Ganz im Gegensatz zum mausetoten Latein, das nur noch von einer Handvoll klug gemeinter Sätze lebt, die ein paar in Laken gewickelte Schlaumeier vor über zweitausend Jahren am Stammtisch dahinschwatzten. Und gäbe es nicht immer noch die vom Aussterben bedrohte Art des dahinsterbenden Lateinlehrers, der für andere Arten der Schülerfolter zu einfallslos ist, würde sich heute auch kein Schwein mehr für Cäsars Kriegspossen und Internatstagebücher interessieren.

Unsere Sprache aber ist putzmunter. Das sieht man schon daran, daß übereifrige Reformbeamte mit einer Deutsch-Fünf im Mittelschulabschluß emsig versuchen, sie wenigstens in der Schriftreform totzukriegen. Man erkennt es aber auch an den vielen neuen Wörtern, die jedes Jahr in den lebendigen Sprachgebrauch einfließen, und nicht wenige davon kommen aus dem Bereich der Medizin.

Allein durch die Pimmel- und Möpse-Talkshow "Peep!" sind uns drei neue Begriffe geschenkt worden. Das Verb "feldbuscheln" beispielsweise, häufig für junge Teenie-Backfische im Hormonkoller gebraucht, bedeutet soviel wie "ständig debil kichern und grinsen, ohne etwas Vernünftiges zu sagen zu haben", in der Schule auch gleichbedeutend mit "den Unterricht stören". Neu ist in diesem Zusammenhang auch "jemandem eine bohlen" - quasi "einen an die Omme donnern". Beispielsatz: "Koch endlich, oder ich bohl dir eine!" Und Veronas Kollegin Boom-Boom-Buster sorgte für das neue Adjektiv "dolly", meist in Verbindung mit fühlen: "Ich fühle mich heute dolly!" heißt übersetzt ungefähr: "Irgendwie kann ich heute nicht denken, aber ficken würde ich schon gern!" Jemanden "koschwitzen" stammt aus dem Bereich des "Mobbing am Arbeitsplatz" und will sagen, einen Mitarbeiter so lange mit den letzten Dreckjobs zu unterfordern, bis er unvermittelbar ist oder freiwillig die Brocken hinschmeißt. Wenn ein Mädchen "schreinemakert", dann bedeutet es, daß sie andauernd aus reiner Berechnung heult, nur um Geschenke, Quoten oder Süßigkeiten zu bekommen. Kollege Hörig schenkte uns das Adjektiv "elmi" - jedoch nicht zu verwechseln mit der adverbialen Form "ganz schön moik aussehen". Ein bißchen "kernern" ist dasselbe wie "etwas plappern und grinsen", und sagt jemand zu einem "Sei nicht so ´fliege´!" meint er, man solle nicht so hinterfotzig heuchlerisch herumschleimen. "Hör auf zu ´meisern´!" heißt allerdings nichts anderes als "Stell dich nicht blöder als du bist, Opa, und nimm gefälligst den Fuß von der Treppe!"

Soweit vorerst zu den wichtigsten sprachlichen Neuerungen. Den Rest können Sie ja selber im Duden oder im Wickert nachlesen.

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