Kalkofes letzte Worte
Lieber Weihnachtsmann !

Sicher hast du dich schon gefragt, wo denn dieses Jahr eigentlich mein Wunschzettel bleibt. Sonst hast du die erste Fassung ja immer spätestens Ostern schon auf dem Tisch, damit es Heiligabend nicht heißt, da war irgendwas schon ausverkauft. Ich kenn' die Tricks! Also, lass uns mal lieber keine Zeit verlieren, ich weiß, du hast zur Zeit auch 'ne Menge an der Backe. Den ganzen Tag mit diesen kitschigen Coca-Cola-Trucks bimmelnd durch die Rabatten zu brettern und in der Galeria Kaufhof schlangenweise verwöhnte Bratzen auf den dicken Schenkeln zu schaukeln ist ja auch kein Zuckerschlecken.

Zuerst einmal wünsche ich mir einen Verstärker für mein Handy, möglichst fett, mit geilen Bässen. In letzter Zeit musste ich immer wieder enttäuscht feststellen, dass es höchstens mal die Hälfte der Gäste im Restaurant mitbekommt, wenn ich es bimmeln lasse, dabei habe ich schon extra die Maxi-Version von "Brother Louie" als Signalton einprogrammiert. Außerdem habe ich gehört, dass es für Frauen jetzt schon Handys mit integriertem Vibrator gibt, vielleicht existiert da für Männer ja inzwischen was Vergleichbares. Des Weiteren hätte ich noch gern fünfzig Kisten Crunchips - das sind diese fettig verbackenen Schweinefutterreste in Knabberolaten-Form, die in den wahrscheinlich unerträglichsten Werbespots der Welt immer von einem Rudel seelenlos herumzappelnder Jung-Aliens irgendeinem bedauernswerten "Freund" bei der Cabrio-Reparatur oder beim Auspacken der Umzugskartons unaufgefordert vorbeigebracht werden. Die Pest am Arsch! Das ist so widerlich, dass es wahrscheinlich schon wieder Spaß machen könnte, wenn man sich selbst so eine kleine Elite-Einheit fröhlicher Söldner-Chips-Yuppies zusammenstellt und andere Nervenärsche heimsucht, wie z. B. die geisteskranken Fruchtzwerg-Muttis, Guido Westerwelle oder den Erfinder des Diddl. Sollte das allerdings nicht klappen, wünsche ich mir stattdessen einen Raketenwerfer, die Adresse der Crunchie-Kotzköppe und ein gutes Alibi.

Dann würde ich auch gern mal zur Punica-Oase reisen und dort gepflegt reinpissen oder auch in den Kühlschrank, wo die ganzen blöden Saftpullen rumstehen und flennen, weil sie von der ekligen Idioten-Familie nicht ausgesoffen werden. Mann, was für Scheiß-Flaschen, die Memmen würde ich allein schon für ihr dummes Gelabere ins Klo kippen! Zum Schluss, lieber Weihnachtsmann, wünsche ich mir noch ein Praktikum als Silikon-Prüfer bei Baywatch, ein ganz eng gezurrtes Freundschaftsbändchen um die Stimmbänder von Wolfgang Petry, und dass ich dem grimmigen Dental-Zombie Dr. Best mal einen Tag lang als Tomate verkleidet mit einer harten Zahnbürste die Glatze schrubben darf. Das wär’s dann schon für dieses Jahr. Danke, Dein Kalki.

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