Kalkofes letzte Worte
Das Recht auf Titten

"Jeder Mann sollte das verfassungsmäßige Recht besitzen, sich jederzeit an zahlenmäßig unbegrenzten, paarweise blankgelüpften Frauenmöpsen und überhaupt möglichst vielen nackichten Weibern per se erfreuen zu dürfen, ohne dafür extra bezahlen oder vom Sofa aufstehen zu müssen." Als die Väter des Grundgesetzes einst in feuchtfröhlicher Runde diese bedeutsame Rechtsgrundlage diktierten, ahnten sie nicht, daß ihre überempfindliche Zicke von Emanzen-Stenotypistin noch in derselben Nacht heimlich einige Passagen ausradieren und statt dessen diverse politisch korrekte Schlaftabletten-Phrasen wie "Die Würde des Menschen" und "Gleichberechtigung bla bla" reinkrickeln würde. Nur wenige Worte, aber ruckzuck war der ganze Spaß aus der Nummer!

Da es jedoch so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit gibt, schenkte uns der liebe Gott das Fernsehen. Zuerst ja nur die Öffentlich-Gebrechlichen und ihre Dritten, quasi den Zahnersatz der Unterhaltung. Das Erotischste, was die dem unmündigen Zuschauer in seinem medialen Zwangs-Zölibat zumuten wollten, war Carolin Reiber ohne Halskrause, was den Wurm doch recht fix auf Erdnuß-Flip-Größe zusammenschrumpeln ließ. Irgendwann aber kam endlich RTL, der private Aufklärungssender für die sexuelle Erwachsenenfortbildung, der uns dank oller Bahnhofskino-Kamellen intime Einblicke in das Rudelbums-Verhalten aufmüpfiger Klosterschülerinnen der 70er Jahre gewährte. Kaum war allerdings dank der alten Ferkeleien die Marktführerschaft errungen, gab man sich bieder und spezialisierte sich auf piefige Oma-Schmonzetten um vertrauenswürdige Hobby-Gynäkologen vom Wörthersee.

Also mußte RTL II her, der kleine schmutzige Bruder mit den klebrigen Wichsgriffeln, um das zu vollenden, was der prüde Papa-Sender sich nicht mehr traute. Und wahrlich, Hut ab! Kaum ein Programmplatz, der nicht doch irgendwie mit Geschlechtsverkehr zu tun hat. Pfiffig ist dabei vor allem die ulkige Tarnung, denn anstatt einfach zu schreiben: "Von früh bis spät: TITTEN!", denkt man sich clevere Verpackungen für die Ballon-Präsentationen aus, wie z. B. "Die Rammel-Reporter unterwegs: Pauschalfick auf Ibiza. Ob das so richtig ist?" oder "Sexy Mallorca - Da sieht der Lümmel keine Sonne!" Um allerdings das onanierfreudige Publikum nicht allzu sehr zu verunsichern, zeigt man manchmal auch ohne Umschweife gepiercte Kanzler-Hupen im Pfui-TV bei Naddel, dem sprechenden Pferd von Didi Bohlen, oder macht Tutti Frutti im Kornfeld mit der singenden Dauererektion Jürgen Drews. Denn egal, wie schmierig aufgedonnert man auch angegrinst kommt - am Ende des Tages zählt ja doch nur das, was drunter ist!

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