Kalkofes letzte Worte
Das Auge hört mit

Eine Frage: Bin ich eigentlich der einzige, dem beim Musikvideo-Gucken auf Viva oder MTV langsam der Eiter aus dem Kleinhirn läuft? Irdendwie kann ich sie einfach nicht mehr sehen, diese geklonten wichshaarigen Latino- Schleimlappen, die mit aufgeplatzter Bluse, breitbeinig im Windkanal stehend ihre froschigen Zahnweiß-Fressen zum Coco-Moco-Loco-Paco-an-Saco-Amore-Fici-Fici-Feelings- Playback bewegen, während im Hintergrund kistenweise billige Tischfeuerwerke explodieren und ihnen zwei Dutzend zwangsbekleideter Latten-Models geil sabbernd an den Extremitäten rumschubbern wie ein Rudel spitzer Rammelpinscher auf Tischbeinsuche!

Mann, wenn diese ultrasmarten Beauty-Boys schon so kackengeil sind, dass selbst die schärfsten Weiber Schlange stehen, um ihnen stöhnend den Grind unter den Fußnägeln rauslecken zu dürfen - warum können die dann nicht wenigstens eine von den Muttis bitten, ihnen mal kurz neue Knöpfe ans Hemd zu nähen? Oder endlich die dämliche Windmaschine auszuschalten? Coolness und Schönheit können scheinbar manchmal auch hinderlich sein...

Aber Neid beiseite - die allesamt ziemlich scheiße aussehenden Nuschel-Rapper aus den HipHop-Versuchsküchen der einheimischen Halbmast-Jogginghosenträger sind ja auch nicht wirklich besser. So originell das beizeiten auch mal war: Ich persönlich hab’ echt keinen Bock, noch mehr blasiert herumzuckenden Rotznasen mit aufgeschraubter Idioten-Mütze, Plastik-Sonnenbrille und der Windel in den Kniekehlen dabei zuzusehen, wie sie auf einem stampfenden Bierzelt-Beat versuchen, mir die Neueintragungen aus ihrem Bravo-Reimlexikon für sprachgestörte Fusselköppe vorzustammeln.

Andererseits machen mir aber auch all jene blutjungen, die aufkeimende Geschlechtsreife herbeisingenden Chart-Girlies in ihren hautengen Latex-Zweithäuten zu schaffen, die frisch von der Brustvergrößerung kommend auf die Bühne springen, ihren nach Begattung dürstenden Körper bauch- und sinnfrei durch die Manege zuckeln und dabei irgendeine bedeutungslose Pop-Lala daherpiepsen, auf die sich vor lauter Geilglotzerei sowieso keiner mehr konzentrieren kann. Da hat man als Mann das Problem, dass man die Lieder natürlich zum Kotzen findet, aber andererseits tierisch auf die Tussis abfährt und erst mal die vorgetanzten Schlüsselreize verarbeiten muss, was bei sensiblen Jungs schnell zu einem Gewissenskonflikt führen kann. Wie schön war da doch die Zeit, als man Musik nur hören, aber noch nicht sehen musste! Fernsehen ist meistens eben doch eine Strafe...

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