Kalkofes letzte Worte
Keine Macht den Trainern

Man kann es nicht mehr schönreden - der deutsche Fußball ist total im Arsch! Nicht genug, daß unser Krökel-Elferrat noch vor wenigen Monaten nach dem Leder trat wie eine Gruppe einbeiniger, blinder Hausfrauen beim Rückwärts-Einparken - nein, kaum scheinen sich die Jungens durch das Lesen von Tante Käthes alten Knibbelbilder-Alben wieder an die Spielregeln zu erinnern, schon setzen sich die Trainer und Manager breitbackig in sämtliche Fettnäpfe. Die Bundesliga als amüsante Mischung aus absurdem Theater und Skandal-Soap: Da wird verleumdet, gemoppt, gesudelt, geklagt und geschlammschlachtet, was das Zeug hält! So irgendwo zwischen Diven-Fightclub und DFB-Big-Brother - eigentlich alles ganz banale Alltagszickereien, aber jetzt endlich auch im Fernsehen. Und ganz plötzlich steht unser schöner sauberer Fußball, der reine Sport der Götter, jene filigrane Disziplin der Künstler und Kaiser, in der Öffentlichkeit schlimmer da als die Ehe von Hera Lind. Dabei ist alles wahrscheinlich nur mal wieder ein Mißverständnis. Eigenen Dementis zufolge pinkelte Uli Höness, der Ernst August der Bayern, ganz aus Versehen dem designierten Bundestrainer Chrissy Daum ans Bein, indem er in einem Interview aus einer nörgeligen Sektlaune heraus ein paar unbedeutende Gerüchte und Beleidigungen herausplapperte. So in Richtung 'Ich hab von irgendwem anders gehört, der Daum, der kokst und hurt und ist doof und stinkt, das sollte man vielleicht mal untersuchen' - also nichts Schlimmes eigentlich. Das kriegten nun dummerweise ein paar Millionen Leser in den falschen Hals - und schon war das Gezanke groß. Doch dann kam der weise Franz zwischen die Fronten geschwebt und schlug salomonisch vor, der Beschuldigte solle doch einfach zweifelsfrei seine Unschuld beweisen, und alles sei wieder im Lack! Denn zum Glück gibt es inzwischen ja diesen tollen Dopingtest aus dem Gard-Haarstudio - dafür muß man nur mal kurz den Schnauzbart ausbürsten, und wenn da keine Pulver- oder Klebstoffreste drinhängen, darf einen auch keiner mehr einen alten Kokskopp nennen. Also auf zum Stasi-Friseur - aber was, wenn man bei Daum trotz beteuerter Unschuld doch irgendwelche Drogenreste im Haupthaar findet? Könnte das nicht auch am Apfel-Shampoo aus dem Aldi liegen? Und wer sagt uns eigentlich, daß die Wischmoppwelle von Rudi Völler allein vom Biertrinken kommt? Höness selber hat sogar fast schon eine Glatze - gibt es da etwas zu verbergen? Deshalb plädiere ich für eine sofortige Sammelurinprobe und Schuppenanalyse sämtlicher Bundesbürger auf Drogen und Doofheit. Ich will endlich Klarheit!

    Kalkofes letzte Worte  

nach oben

  
drucken   |   gästebuch   |   kontakt   |   impressum