Kalkofes letzte Worte
Alles muss raus

Der Räumungsverkauf der Redakteursschädel hat begonnen! Wer schon immer mal ein paar abgestorbene Gehirnzellen zum Sonderpreis erwerben wollte, der sollte jetzt schnell zugreifen. Denn es waren von vornherein nicht besonders viele und das Angebot gilt nur noch wenige Minuten, dann ist der kleine Programmdirektor-Porzellanpenis mit Plüscheierapplikationen im Holland-Look an der Reihe. Ganz entzückend und bringt Mama zum Lächeln. Aber hurtig, die schrumpeligen Schmuckschniedel sind streng limitiert und fast schon beinahe bald vergriffen. Dafür gibt es aber noch die aufblasbare Mahagoni-Schrankwand, die wetterfeste Autopolitur aus linksdrehender Salzsäure mit handgeschrubbtem Büffelsperma und die fantastische eckige Götterbratpfanne, in der man ganze 21 Fischstäbchen gleichzeitig nebeneinander anbrennen lassen kann, bzw. hochkant sogar bis zu 117, wenn man die Panade abkratzt.

Endlich werden Träume wahr! Das Fernsehen als billiger Jakob des Existenzialismus, triviales Telefonshopping als Zugangsberechtigung des nutzlosen Individuums in die Gemeinde des lebenden Marktanteils: Ich kaufe, also bin ich. Tele-Shopping ist mega-in, ein Privatsender nach dem anderen mutiert zum Umschlagplatz für sinnlose Sonderangebote aus der Grabbelecke der Nutzlosigkeit. Wahnsinn vom Wühltisch rund um die Uhr, oder bei RTL und Sat.l nachts bei Vollmond, wenn Papa schon schnarcht und Mama ihm die Kreditkarte aus der Hose mopsen kann. Fernsehen, wie die Macher es lieben - inhaltlich zwischen unglaublich scheiße und einfach unerträglich, kostet aber fast nix und bringt sogar noch Kohle in die Kasse. Herrlich!

Das TV-Medium ist schon lange nicht mehr dazu da, irgendwelche undankbaren Sesselfurzer zu Hause zu unterhalten, sondern um Geld zu generieren und die eigene Ernährung zu sichern. Nur der Reichste überlebt, erkannte bereits Darwin an der Aldi-Kasse und musste trotzdem 20 Pfennig extra für die Plastiktüte bezahlen. Das verstehe, wer will. Und bei aller Liebe - wozu soll sich ein vernünftiger Sender freiwillig mit dem nörgeligen Zuschauergesocks herumschlagen, wenn er problemlos auch so täglich genügend Blöde findet, die selbst auf den letzten Scheiß hereinfallen und handlackierte Castor-Behälter randvoll mit nicht registriertem britischen Rindfleisch bestellen würden, Hauptsache, es wird von irgendeiner grinsenden Schleimspackenfresse im Fernsehen angepriesen. Intelligenz ist nun einmal nicht käuflich!

    Kalkofes letzte Worte  

nach oben

  
drucken   |   gästebuch   |   kontakt   |   impressum