Kalkofes letzte Worte
Gott schütze Amerika (und umgekehrt)

Seien Sie bitte ehrlich: Was wissen Sie eigentlich über Japan? Genug um bei Günther Jauch ohne Joker bis zur 1000-Mark-Frage durchzuhalten? Sehen Sie, mir geht es ähnlich. Dabei ist Japan zur Zeit total angesagt und Tokyo neuerdings fast so trendy wie London, Paris oder Hannover. Wenn es nicht so weit weg wäre, würden inzwischen sogar mehr Leute über Silvester dorthin reisen als nach Dänemark. Höchste Zeit also, sich doch einmal ein wenig intensiver mit diesem herrlichen Land und seiner faszinierenden Kultur zu beschäftigen.

Der Japaner an sich ist klein und gelb, so wie bei uns die Post-Aktie, nur wesentlich erfolgreicher. Um im Ausland atmen zu können, muß er sich einen Fotoapparat um den Hals hängen, quasi als eine Art mechanischen Kiemenfortsatz. Wenn er sich freut, klickert und blitzt er damit ein bißchen und lacht. Überhaupt ist der Japaner ein lustiger Vogel, dirigiert gern bayerische Blaskapellen im Hofbräuhaus und zieht fast überall ungefragt die Schuhe aus. Er selbst nennt sein Land scherzeshalber "Nippon", was in unseren Ohren eher wie ein Schoko-Puffreis-Riegel klingt, aber das ist seine Entscheidung.

Wirtschaftlich steht Japan ganz weit vorne in der Welt, und das, obwohl alle paar Jahre Godzilla vorbeikommt und komplett die Hauptstadt zu Klump haut. Das macht alles nicht einfacher, aber dank seiner extremen Strebsamkeit schafft es der fleißige Nipponese trotzdem nebenbei ein paar Millionen Videorekorder und Kameras zusammenzuschrauben, ohne die wir bei uns noch nicht einmal einen einzigen Big-Brother-Container bestücken könnten. Seine eigenen Häuser baut er aus Papier, was oft Probleme beim Anklopfen mit sich bringt.

Der Japaner nennt seine Pommesbuden selbstbewußt "Sushi-Bar", aber weil er nicht so gut kochen kann und immer die Fischstäbchen anbrennen läßt, muß er die Makrelen roh lutschen und in kleine Kugeln aus Kochbeutelreis kneten. In seiner Freizeit jagt er Wale, einfach aus Frust darüber, daß sie so viel größer sind als er. Häufig kann er auch Kung Fu oder ähnlich weibische Kampftechniken, bei denen man sich gegenseitig mit der nackten Mauke an die Rübe hüpft. Das ist nicht so kultiviert wie der ehrliche deutsche Schlag aufs Maul, sieht in Filmen aber ganz ulkig aus. Wenn allerdings gar nichts mehr hilft, greift er zu psychologischer Kriegsführung und produziert Pokemon-Bildchen. In puncto Elektronik macht ihm keiner etwas vor. Seine Finger sind flink wie Akkuschrauber und ohne ihn gäbe es wahrscheinlich nicht einmal das Handy, welches so vielen Frauen einen völlig neuen Lebenssinn beschert hat.

Ja, so isser halt, der Japaner: klein und cool und ziemlich clever. Und das wären wir alle doch eigentlich auch ganz gern, oder?

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